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Frachtraten sinken im November, Lkw-Kapazitäten steigen

11.12.2020 10:39 Uhr
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Im Automobilsektor sind die Frachtraten im November gesunken
© Foto: Olaf Adebahr/Zonaar/picture-alliance

Sind das bereits die Folgen der verschärften Corona-Maßnahmen? Laut dem Transport Market Monitor (TMM) sind im November der verfügbare Laderaum gestiegen und die Transportpreise gesunken im Vergleich zum Vormonat.

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Ulm. Die Transportpreise im europäischen Straßengüterverkehr sind im Monat November 2020 um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Eine Ursache dafür dürfte die deutlich angestiegene Transportkapazität gewesen sein. Die ist nämlich gegenüber dem Monat Oktober mit 16,8 Prozent deutlich höher gewesen. Das sind Ergebnisse aus dem Transport Market Monitor (TMM), den Tim Consult monatlich auf Basis der Daten aus der Transporeon-Plattform erstellt.

Der Lockdown in Europa hinterlässt seine Spuren

Demnach stand im November deutlich mehr Lkw-Laderaum zur Verfügung als noch im Oktober. Nachdem sich die Kapazitäten seit April 2020 von einem hohen Niveau kommend Monat für Monat verknappt haben, steigt das Angebot seit Oktober wieder an. Der leichten Aufwärtsbewegung im Oktober folgte ein kräftiger Schub im November mit 16,8 Prozent. Ein Grund dürfte der Lockdown in Ländern wie Belgien, Frankreich oder in osteuropäischen Staaten sein. Als Folge wurden von den Verladern weniger Transporte vergeben und waren somit viele Lkw ohne Ladung. Ein solcher Rückgang der Transportnachfrage führt dazu, dass die Preise unter Druck geraten. Folglich sind die Frachtraten im November auch um 2,5 Prozent gesunken.

Aber vergleicht man die November-Zahlen des Jahres 2020 mit denen des Jahres 2019, so hat sich die Lage aus Sicht der Transportdienstleister bei den Frachtraten sogar leicht verbessert. Der Preisindex lag 2020 um 1,5 Prozent höher als im Vorjahr.

Auch im Automobilsektor fallen die Preise

Im TMM werden die Kapazitäten und Mengen auch nach Branchen erfasst. Im Automobilsektor wurden im November erstmals seit April 2020 wieder steigende Transportkapazitäten beobachtet (plus 12,8 Prozent gegenüber Oktober 2020). Der seit Mai 2020 anhaltende Trend steigender Preise scheint in dieser Branche zunächst mal gestoppt (minus 2,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat). Der Preisindex liegt mit 18,3 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau.

In der Chemiebranche hingegen ein leichter Preisanstieg

In der Branche Chemie und Life Science schoss die verfügbare Transportkapazität im November 2020 um 18,6 Prozent nach oben im Vergleich zum Vormonat. Aber auch die Preise zogen leicht an, und zwar um 0,6 Prozent im Vergleich zum Oktober 2020. Im November 2020 lagen sie aber mit 76 Indexpunkten auch auf einem insgesamt niedrigen Niveau.

Sorgt die Impfstofflogistik für steigende Frachtraten?

„Die spannende Frage ist jetzt, wie stark sich das Weihnachtsgeschäft auf Kapazität und Preisniveau auswirkt“, sagte Oliver Kahrs, Geschäftsführer von Tim Consult, einem Tochterunternehmen von Transporeon. Er hält es für möglich, dass die bereits im Dezember geplante Verteilung des neuen Corona-Impfstoffes zu einer höheren Auslastung der Transportkapazitäten führt.

Der TMM basiert auf den Spotmarkt-Daten der Transporeon-Plattformen mit über 20 Milliarden Euro Frachtumschlag pro Jahr. Die Auswertungen werden laut Tim Consult aus mehr als 1,8 Millionen Frachtaufträgen generiert, die jährlich über den Spotmarkt von Transporeon abgewickelt und anschließend von Tim Consult analysiert werden. (cd)

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