Frankfurt/Main. Das boomende Geschäft mit der Fracht hat bei der Lufthansa im ersten Halbjahr die Belastungen aus den Krisen in Nordafrika und Japan abgefedert. Die Konzerntochter Lufthansa Cargo konnte mit einem operativen Gewinn von 133 Millionen Euro fast an den Rekordwert von 144 Millionen Euro aus dem Vorjahr anknüpfen, wie der Dax-Konzern am Donnerstag bei der Vorlage seines Zwischenberichts mitteilte. Auch andere Konzernbereiche wie Technik und Catering brachten positive Beiträge. Im Passagiergeschäft wies hingegen einzig die Konzerntochter Swiss schwarze Zahlen vor.
Bei der Tonnage konnte Lufthansa Cargo in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Plus von 14,8 Prozent und einen Nutzladefaktor von 69,1 Prozent verzeichnen. Auch damit setzt das Unternehmen im ersten Halbjahr seinen Wachstumskurs fort. Darüber hinaus baute die Airline ihre Kapazität deutlich aus und erhöhte nach Konzernangaben das Angebot um 19,7 Prozent. Ursächlich dafür waren unter anderem die Reaktivierung der in der Krise teilweise stillgelegten Frachtflugzeuge, die Flottenerweiterung bei AeroLogic auf insgesamt acht Flugzeuge und die neu aufgenommene Vermarktung der Frachtkapazitäten der Austrian Airlines zum 1. Juli 2010.
Verluste im Passagebereich
Die Fluglinien unter der Marke Lufthansa sowie die Töchter Austrian Airlines (AUA), British Midland (BMI) und Germanwings konnten die Belastungen hingegen nicht ausgleichen. Auch wegen der um fast ein Viertel gestiegenen Treibstoffkosten wies die Passagiersparte einen Verlust von 239 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor hatte der Geschäftsbereich infolge der Flugausfälle nach dem Vulkanausbruch in Island mit 342 Millionen Euro in den roten Zahlen gesteckt.
Grundsätzlich ist der Jahresbeginn für Luftverkehrsunternehmen wegen der geringeren Zahl von Geschäftsreisen schwierig. Trotz eines Konzernverlusts von 206 Millionen Euro im ersten Halbjahr (2010: minus 104 Millionen) bekräftigte der Lufthansa-Vorstand seine Ziele, Umsatz und operativen Gewinn in diesem Jahr zu steigern. (dpa/sno)