St. Petersburg/Russland. Nach einer Statistik des russischen Innenministeriums haben in den ersten elf Monaten des Jahres 2006 die Diebstahlsfälle von Frachtgut um über 10 Prozent zugenommen. Registriert wurden etwa 3900 derartiger Verbrechen. Die kriminelle Lage auf Russlands Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften hat sich ebenfalls verschärft: 16.600 Verbrechen wurden gezählt, ein Plus von über 15 Prozent. Darunter waren 368 Fälle schweren Raubs (plus 3 Prozent) und 1974 Raubüberfälle. Besonders auffällig ist die Steigerung um mehr als 40 Prozent (auf 1140 Fälle) bei den von organisierten kriminellen Gruppen begangenen Straftaten im Verkehrsgeschehen. Wie die Zeitung „RBK“ berichtet, verfügen sie oft über Informanten in Wirtschaft oder Behörden, die ihre Komplizen über Fahrtrouten und transportierte Güter ins Bild setzen. Als beispielhaft gilt der Fall einer neunköpfigen Bande, die im November 2006 im Gebiet Wladimir verurteilt wurde. Die Männer, darunter ehemalige Verkehrspolizisten, verfügten über Uniformen, Waffen, Munition und auch einen gefälschten Streifenwagen samt Blaulichtern und amtlichen Nummernschildern, um zuvor schon ausgewählte aus Moskau kommende Fuhren zu stoppen. Erleichtert werde der Raub oder Diebstahl ganzer Lastwagen durch mangelndes Sicherheitsdenken bei russischen Spediteuren und Frachteignern: Notrufsender und Ortungssysteme zur Feststellung des Standorts seien bislang wenig verbreitet, so die Zeitung. (ld)
Fracht-Raub in Russland nimmt zu
Statistik des russischen Innenministeriums untermauert Kriminalitätsanstieg: In den ersten elf Monaten 2006 seien die Diebstahlsfälle von Frachtgut um über 10 Prozent gestiegen