Die Allianz pro Schiene will gemeinsam mit weiteren Unternehmen in einem Förderprojekt untersuchen, ob und wie durch einen unternehmensübergreifenden Einsatz von Lokführerinnen und Lokführern die Lage im deutschen Schienennetz entschärft werden kann. Konsortialführer des Projektes mit dem Namen Wilson.Share ist das IT-Startup Menlo79.
„Wir wollen zusammen mit den Güterbahnen und den Beschäftigten der Frage nachgehen, wie im Schienengüterverkehr eine digital unterstützte unternehmensübergreifende Kooperation beim Personaleinsatz auf der Lok gelingen kann“, erklärt Bernhard Knierim, Projektleiter der Allianz pro Schiene.
In Deutschland gibt es laut dem Verband mehr als 300 Güterbahnen auf dem öffentlichen Schienennetz. „Um eine Einhaltung der maximalen Fahr- und Ruhezeiten zu gewährleisten und gleichzeitig zu verhindern, dass Züge wegen fehlenden Personals stehen bleiben, macht es insbesondere bei großen Verspätungen Sinn, unternehmensübergreifend zu kooperieren“, so Knierim.
Erster Pilotversuch mit Software soll 2023 starten
Helfen sollen Software-Lösungen. „Noch sind ganz viele Fragen zu klären, von der Akzeptanz bis hin zu rechtlichen und technischen Aspekten“, sagt Gerrit Koch to Krax vom Startup Menlo79.
Benötigt werde „eine echte Branchenlösung, die auch für kurzfristige Änderungen funktioniert und eine Kooperation zwischen den Unternehmen im täglichen Betrieb ermöglicht“. Ein erster Pilotversuch soll im nächsten Jahr starten.
Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt Wilson.Share im Rahmen des Programms „Zukunft Schienengüterverkehr“ mit insgesamt rund 4,2 Millionen Euro. Beteiligt sind neben Allianz pro Schiene und Menlo79 die Unternehmen SCI Verkehr, Trainbutlers sowie Enginec. (mwi)