Leipzig. Der Flughafen Leipzig/Halle setzt weiter auf das Luftfrachtgeschäft und will sich künftig auch Billigfliegern nicht verschließen. "Ich sehe in der Fracht die große Chance", sagte Flughafengeschäftsführer Eric Malitzke am Dienstagabend vor Journalisten in Leipzig. Um weitere Direktverbindungen in europäische Hauptstädte zu gewinnen, wird nach seinen Worten gegenwärtig auch mit mehreren Billig-Fluggesellschaften verhandelt. Mit dem Frachtgeschäft ist es auf dem Flughafen in diesem Jahr weiter aufwärts gegangen. Von Januar bis Oktober wurden 9123 Tonnen umgeschlagen. Das bedeutete einen Zuwachs um 14,9 Prozent. Aktuell liegen die Frachtzahlen nach den Worten Malitzkes sogar um 20 Prozent über denen des Vorjahres. Maßgeblich für diese Entwicklung sei vor allem die werktägliche Frachtflugverbindung nach Moskau-Domodedowo, die unter anderen von dem Logistikunternehmen UPS genutzt werde. Der Flughafen würde sich in den kommenden Jahren zudem gern als Luftdrehkreuz für den Express-Zusteller DHL etablieren. Die Post-Tochter sucht Medienberichten zufolge nach einem zusätzlichen Standort, um ihren Hauptumschlagplatz Brüssel zu entlasten. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte berichtet, dass DHL und der Mutterkonzern bis 2007 fast 100 Millionen Euro investieren wollten. Gegenüber der VerkehrsRundschau betonte ein Sprecher des Konzerns lediglich, dass Leipzig "eine Option von vielen" sei, die derzeit geprüft würden. Richtig sei, das Brüssel "an die Kapazitätsgrenze stoße" und deshalb ein neuer Standort für die Luftfracht gesucht werde. Geprüft würden mehrere Standorte, die über eine gute Verkehrsanbindung verfügen und nicht durch ein Nachtflugverbot eingeschränkt sind. (vr/dpa/diwi)
Flughafen Leipzig/Halle sieht große Chance im Luftfrachtgeschäft
Zweistellige Zuwachsraten bei Frachtzahlen und Hoffnung auf DHL-Investition