Kopenhagen. Der Bau des Fehmarnbelttunnels wird nach neuen Berechnungen mit 6,2 Milliarden Euro teurer als veranschlagt. Er soll aber unter anderem dank höherer Fördergelder schneller abbezahlt sein. Die Planungsfirma Femern veröffentlichte am Donnerstag in Kopenhagen Zahlen, die an die Preisentwicklung seit 2008 angepasst worden seien. Damals waren die Verantwortlichen von Baukosten von 5,5 Milliarden Euro ausgegangen. Die Schätzungen für das Budget an sich hätten sich aber nicht verändert, betonte Femern. Die höhere Summe sei allein durch die Inflation bedingt. Zudem könne der Tunnel zwischen der Ostseeinsel Fehmarn und Dänemark mit einer höheren EU-Förderung als gedacht rechnen.
Femern-Vorstandschef Claus F. Baunkjær erklärte, das Projekt stehe auf einem soliden Fundament. Durch die besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen finanziere sich das Projekt sogar schneller als erwartet. Die Baukosten für den Tunnel trägt Dänemark. Mit Mautgebühren soll das Mammutvorhaben in 32 bis 37 statt 39 Jahren refinanziert sein. Deutschland soll für die deutsche Hinterlandanbindung aufkommen.
Dänemarks Zustimmung zum Baugesetz gilt als sicher
Die dänische Regierung kündigte derweil an, das Baugesetz für den Tunnel im Februar 2015 ins Parlament einzubringen. Die Zustimmung zu dem Gesetz, mit dem das Projekt in Dänemark genehmigt wird, gilt als sicher. Mit dem Baugesetz, das zur Sicherheit eine Extra-Rücklage vorsehen soll, würden alle Gelder freigegeben. Bis Februar sollen auch die Angebote der Baukonsortien vorliegen, die zum Bieterverfahren für die Hauptbauaufträge zugelassen wurden. Dann wolle das dänische Verkehrsministerium noch eine neue Finanzanalyse vorlegen, kündigte Minister Magnus Heunicke am Donnerstag an.
Der Bau des knapp 18 Kilometer langen Absenktunnels zwischen der Ostseeinsel Fehmarn und Dänemark soll 2015 beginnen. Vorher muss aber auch noch der Landesbetrieb Straßenbau Schleswig-Holstein grünes Licht geben. Während die Dänen dem Projekt überwiegend positiv gegenüberstehen, regt sich in Deutschland seit dem Start der Planungen viel Protest gegen den Tunnelbau. (dpa)