Memphis. Die internationalen Handelskonflikte hinterlassen auch beim US-Logistikkonzern Fedex Spuren. Der Rivale der Deutschen Post ruderte am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Geschäftsquartals wegen eines schwachen internationalen Geschäfts beim Jahresausblick zurück. Für den bereinigten Gewinn je Aktie erwartet Fedex 2018/19 nur noch 15,50 bis 16,60 US-Dollar. Bisher hatte der Konzern 17,20 bis 17,80 Dollar angepeilt.
Investoren wurden davon trotz zuletzt durchwachsener Konjunkturdaten auf dem falschen Fuß erwischt, zumal FedEx die Prognosen im September noch angehoben hatte. Die Aktien fielen denn auch am Dienstag im nachbörslichen US-Handel um rund 4 Prozent.
„Das globale Wirtschaftswachstum hat in den vergangenen Monaten nachgelassen und Indikatoren signalisieren eine Fortsetzung dieses Trends“, sagte Finanzchef Alan Graf am Dienstag in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee laut Mitteilung.
Vor allem Europageschäft läuft schwächer
In den drei Monaten bis Ende November schwächte sich laut Unternehmensangaben das internationale Geschäft ab, vor allem in Europa. Zudem spürt das Unternehmen immer noch die Nachwehen des im Juni 2017 von einer Cyberattacke getroffenen Zukaufs TNT Express. Daher werde es länger dauern als ursprünglich geplant, die durch die Übernahme erhofften Vorteile zu realisieren.
Der Konzern will nun mit Einsparungen gegensteuern. Die Netzwerkkapazitäten im internationalen Expressgeschäft sollen verringert werden. Zudem sollen Stellen gestrichen werden. Arbeitnehmern in den USA soll das mit Abfindungen schmackhaft gemacht werden, wofür der Konzern eine Belastung von rund einer halben Milliarde Dollar einplant.
Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal steigerte Fedex den Umsatz um mehr als 9 Prozent auf 17,8 Milliarden Dollar. Der Überschuss kletterte um fast ein Viertel auf 1,08 Milliarden Dollar. Dabei lieferte abermals die US-Steuerreform Rückenwind. (dpa/ag)