Ulm. Der Vorstand der Kögel Fahrzeugwerke AG hat am Montag beim Amtsgericht in Ulm Antrag auf Eröffnung eines gerichtlichen Insolvenzverfahrens gestellt. Der Antrag bezieht sich auf die Kögel Fahrzeugwerke AG, Ulm, die Kögel Werdau GmbH & Co und NVG Nutzfahrzeug-Vermietung GmbH & Co KG, beide Werdau. Der Vorstandsvorsitzende Klemens Große-Vehne sagte vor den versammelten Journalisten: „ Durch diesen Schritt ist es möglich, die Kögel Fahrzeugwerke aus der momentanen Krise zu befreien.“ Auf Grundlage des Insolvenzplans stehe nun die Sanierung und Restrukturierung des Unternehmens an. Die finanzwirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen bauen unter anderem auf Forderungsverzichte von Banken, Versicherungen und Zulieferern. Frisches Kapital soll nun auch von der Beteiligungsgesellschaft SMB, Schoeller, Metternich und Brennecke in München kommen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Sanierungsmaßnahmen in Abstimmung mit den Gläubigern erfolgreich umgesetzt werden. Die SMB hält bereits mehrheitlich die Anteile am französischen Kühlfahrzeughersteller Chéreau und hat zwischenzeitlich 19 Prozent aus dem Paket der Kögel-Stammaktien übernommen. Erst im September hatte Kögel gemeinsam mit SMB das französische Unternehmen Chéreau gekauft. Gründe für die Schieflage des Konzerns sind laut Große-Vehne unter anderem die zu große Teilevielfalt bei den Produkten und die damit einhergehende hohe Kapitalbindung im Ersatzteilmarkt, der schwache Markt generell und der zu geringe Exportanteil von Kögel. Für die 1500 Großkunden und rund 20.000 Kleinkunden werden sich zunächst nichts ändern. Geplant ist allerdings eine Bereinigung der Produktpalette sowie eine „deutliche Straffung“ der Personal- und Führungsstrukturen. Die Produktion werde sich auf den Standort Burtenbach konzentrieren. Für den Standort Werdau ist eine „marktgerechte Anpassung“ der Kapazitäten geplant. (vr/diwi)
Fahrzeughersteller Kögel stellt Insolvenzantrag
Sanierungsplan soll angeschlagenes Unternehmen aus der Krise führen