Stoneleigh. Der anhaltende Mangel an Lastwagenfahrern in Großbritannien stellt britische Landwirte vor Probleme. Der Mangel sei ein erhebliches Problem für die Branche, sagte der Vize-Präsident der National Farmers Union, Tom Bradshaw, der dpa. „Wir hören von Lieferungen, die gestrichen oder verschoben werden müssen, was bedeutet, dass hochwertige britische Früchte, Salate, Milch und andere Produkte womöglich vernichtet werden müssen.“ In den vergangenen Tagen machten in den sozialen Netzwerken und in den britischen Medien gehäuft Bilder von leeren Supermarktregalen die Runde, da etliche Filialen ihre Bestände nicht wie gewohnt auffüllen konnten.
In den vergangenen Wochen waren viele Fernfahrer ausgefallen, weil sie als Kontakte von Corona-Infizierten oder selbst Erkrankte in Quarantäne gehen mussten. Doch auch neue Visa-Regeln, die seit dem Brexit gelten, stellen die Branche, von der viele andere abhängen, vor Probleme. „Das wird ein immer drängenderes Problem und es muss sich etwas tun“, sagte Bradshaw. So müssten etwa die Fahrprüfungen für Lastwagenfahrer beschleunigt werden oder frühere Fahrer ermutigt werden, den Job wieder aufzunehmen.
Viele EU-Bürger, die vor dem Brexit in der Dienstleistungsbranche arbeiteten, haben in den vergangenen Jahren das Land verlassen, die Pandemie hat diesen Trend beschleunigt. Heute ist es kompliziert und teuer, als EU-Bürger ein Arbeitsvisum im Land zu bekommen. (dpa)