Mit einem Grußwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Sonntag, 16. Oktober, der fünftägige Gewerkschaftskongress der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft begonnen. Scholz betonte in seiner Rede mit Blick auf die derzeit schwierige Lage: „Wir werden auch diese Krise durchstehen. Wir werden unabhängiger und stärker aus ihr hervorgehen, als wir hineingegangen sind, weil wir füreinander einstehen.“
Scholz sagte weiter: „Zusammenhalten, wenn es eng wird, genau das hat die Gewerkschaften immer ausgezeichnet. Bei aller Progressivität, bei allem Vorwärts, keiner wird zurückgelassen.“ Das sei die Stärke der Gewerkschaft, „und das ist die Stärke unseres Landes“. An die Adresse der EVG betonte Scholz, der Schienenverkehr in Deutschland gehöre zur kritischen Infrastruktur, die geschützt werden müsse.
Eröffnet wurde der Gewerkschaftstag im Hotel Estrel in Berlin-Neukölln von der Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi. Rund 600 Delegierte und Gäste werden auf der Veranstaltung erwartet. Am Montag wählen sie einen neuen Vorsitzenden. Der bisherige EVG-Chef, Klaus-Dieter Hommel, tritt nicht mehr für das Amt an. Als aussichtsreichster Kandidat gilt sein bisheriger Stellvertreter Martin Burkert. Er übernähme künftig auch Hommels Sitz im Aufsichtsrat des Deutsche-Bahn-Konzerns.
Der Kongress dauert bis Donnerstag. Auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sowie der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer, werden in der kommenden Woche erwartet. Am Mittwoch plant die Gewerkschaft eine Demonstration vor dem Bundesverkehrsministerium gegen drohende Kürzungen im Schienengüterverkehr. (tb/dpa)