Bremen. Der neue Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven kommt nach wie vor nicht in Gang und belastet das Jahresergebnis des Terminalbetreibers Eurogate. So habe der Terminalbetreiber 2012 mit 54,6 Millionen Euro fast ein Drittel weniger verdient als 2011, sagte der Vorsitzende der Eurogate-Gruppe, Thomas Eckelmann, am Mittwoch in Bremen. Der Umsatz sei jedoch mit 654 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahrs geblieben.
Auch der Umschlag an den elf Terminals in Europa sei mit 13,3 Millionen Standardcontainern (TEU) nahezu auf Vorjahresniveau geblieben, sagte Eckelmann. Verluste an einigen Standorten wie Hamburg (minus 12 Prozent) seien mit Zuwächsen an Terminals in Bremerhaven (plus 3,3 Prozent) und in Italien (plus 7,7 Prozent) ausgeglichen worden. In Bremerhaven wurden knapp 6,1 Millionen TEU, in Hamburg gut 1,8 Millionen TEU bei Eurogate umgeschlagen.
Investitionsschwerpunkt sei Hamburg; dort besitze man durch die sog. Westerweiterung die „wertvollsten Hafenflächen überhaupt“. Sie sollen nach Plan bis 2019 voll ausgebaut sein. Im Intermodalbereich sei 2012 die Gründung der eigenen Bahntochter „Oceanogate“ das herausragende Ereignis gewesen; die rosarote Farbe ihrer derzeit 53 Loks gehe auf die Intervention seiner Ehefrau Cecilia zurück.
Nur 7000 Container im ersten Quartal
Für den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven rechnet Eckelmann in diesem Jahr mit weiteren Verlusten, Zahlen zum bisherigen Minus nannte das Unternehmen nicht. Doch im ersten Quartal dieses Jahres wurden nur 7000 Container umgeschlagen. Der Markt bleibe schwierig und sei von großen Unsicherheiten geprägt, dennoch rechne die Geschäftsleitung in diesem Jahr mit einem stabilen Containerumschlag auf Vorjahresniveau, sagte Eckelmann. Weil das Geschäft insgesamt stagniere, sei es schwierig, mehr Containerschiffe für den neuen Tiefwasserhafen zu gewinnen, räumte Emanuel Schiffer, ebenfalls Vorstand der Eurogate-Gruppe, ein.
Die Eurogate-Gruppe beschäftigte am Jahresende 7665 Mitarbeiter, davon rund 4400 an den deutschen Standorten. Eurogate investierte 2012 insgesamt knapp 159 Millionen Euro, davon mehr als 100 Millionen in den Jade-Weser-Port. (dpa/cfd)