Brüssel. Die EU will die durch den Brexit entstandenen Probleme im Handel zwischen ihr und Großbritannien so weit wie möglich reduzieren. „Gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich werden wir schauen, wo es noch Raum für Verbesserungen bei der Anwendung des Handelsabkommens“ gibt, sagte Europastaatsminister Michael Roth am Dienstag am Rande einer Videoschalte mit EU-Amtskollegen.
Zugleich machte der SPD-Politiker deutlich, dass zumindest ein Teil der Schwierigkeiten nicht überraschend kam: „Es war unvermeidlich, dass der Austritt Großbritanniens aus der EU und dem Binnenmarkt zu einem Bruch der Verbindungen führen würde, die wir über mehr als 40 Jahre aufgebaut hatten.“
Unternehmen klagten zuletzt unter anderem darüber, dass es seit dem Inkrafttreten des neuen Handelsabkommens zwischen der EU und Großbritannien im Warenverkehr zwischen der Insel und dem Kontinent ruckelt. So gibt es Berichte über stundenlange Wartezeiten bei den Grenzkontrollen.
Von der EU wurde Großbritannien zuletzt eine mangelnde Umsetzung von Brexit-Absprachen vorgeworfen. So kritisierte EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic, dass Vereinbarungen zur Kontrolle des Warenverkehrs zwischen Nordirland und den anderen Teilen des Vereinigten Königreichs nicht eingehalten würden. Zudem bemängelte er eine Fehlinformation von Händlern und fehlenden Zugriff von EU-Vertretern auf Zolldaten. (dpa/ja)