Brüssel. Aerodynamisch gestaltete Lkw-Fahrerkabinen, durch die auch die Gesamtlänge des Fahrzeugs um bis zu 90 Zentimeter zunehmen darf, sollen in der EU ab September 2020 auf den Markt kommen können. Auf diese beschleunigte Einführung haben sich die EU-Institutionen jetzt geeinigt. Zuvor hatte die EU-Gesetzgebung eine Markteinführung frühestens Ende 2022 vorgesehen.
Die beschleunigte Einführung war von der EU-Kommission im Rahmen ihres dritten Mobilitätpakets für den Straßenverkehr vom Mai 2018 vorgeschlagen worden. Ziel ist eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs im Straßengüterverkehr und Erhöhung der Verkehrssicherheit. Sowohl die EU-Mitgliedstaaten als auch das Europaparlament unterstützen jetzt diesen Vorschlag.
Ab Septmeber 2020 sollen längere Fahrerkabinen erlaubt sein
Folgender Fahrplan ist demnach vorgesehen: Die Typengenehmigung für die ersten Generationen der aerodynamischen Fahrerkabinen soll am 1. November erfolgen. Ab 1. September 2020 sollen diese Fahrerkabinen dann in der EU auf den Markt gebracht werden können. Die neue zeitliche Abfolge muss zwar noch vom EU-Rat und dem Europaparlament angenommen werden, doch gilt eine Zustimmung als sicher.
Die bisherige Gesetzeslage sah vor, dass eine Markteinführung erst drei Jahre nach der Typengenehmigung hätte erfolgen dürfen. Diese Regelung war 2015 ein Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Positionen des EU-Parlaments und den EU-Mitgliedstaaten bezüglich der aerodynamischen Fahrerkabinen gewesen, durch die die Gesamtlänge des Lkw vergrößert wird. (kw)
Jörg Tüngler