Lübeck. Die EU-Kommission will am 1. Juni 2015 als Termin für die Einführung eines National Single Window für die Seeschifffahrt festhalten. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen bis dahin die Möglichkeiten schaffen, sämtliche Berichtsformalitäten in EU-Häfen für eintreffende und abgehende Schiffe elektronisch an eine einzige Adresse zu übermitteln. Das teilte Brigitte Segers, Beamtin in der DG Move, gestern in Lübeck im Rahmen der Shortsea Shipping Days mit.
Die Regelung betrifft 14 Formulare und ist als Beitrag zum Bürokratieabbau in der Seeschifffahrt gedacht. Für die Reeder ist dies mit einer erheblichen Senkung des Verwaltungsaufwandes verbunden. Die Übermittlung von Papierdokumenten wird zum 1. Juni nicht mehr akzeptiert. Segers räumte ein, dass die EU mit ihrer Blue Belt Initiative noch nicht am Ziel sei. Ziel dieser Initiative ist es, Schiffsverkehre innerhalb der EU bei den Zollvorschriften genauso zu behandeln wie landgebundene Transporte. Bisher muss innereuropäische Schiffsladung bei den Zollbehörden angemeldet werden. Das bedeutet höhere Kosten und Laufzeiten für Kurzstrecken-Seeverkehre. (hel)