Moskau. In Russland ist das erste Teilstück der schon lange überfälligen Autobahn zwischen Moskau und St. Petersburg dem Verkehr übergeben worden. Die 72 Kilometer lange Strecke im Gebiet Twer wird noch bis zum Juli 2015 mautfrei zu benutzen sein.
Der erste Streckenabschnitt der neuen Autobahn M-11 befindet sich fast genau in der Mitte zwischen den beiden russischen Metropolen. Zugleich stellt die vierspurig angelegte Autobahn eine Umfahrung der 50.000-Einwohner-Stadt Wyschni Wolotschok dar, durch die bisher täglich etwa 30.000 Fahrzeuge mehr krochen als rollten.
Wie die staatliche russische Straßenbetriebsgesellschaft Avtodor mitteilte, erfolgte die Freigabe der mit 49,6 Mrd. Rubel Baukosten (zum gegenwärtigen Kurs 770 Mio. Euro) veranschlagten Straße sieben Monate eher als im Investitionsvertrag festgelegt. Bis Juli 2015 wird sie deshalb mautfrei zu benutzen sein. Allerdings stehen von den Mautstationen bislang nur die Rohbauten.
Mauttarife für LKW stehen noch nicht fest
Laut Avtodor-Chef Sergej Kelbach soll auf der wichtigsten Straßenverbindung Russlands ein Grund-Tarif für Pkw von 1,20 Rubel pro Kilometer gelten. Für das ganze neue Teilstück wird die Maut also weniger als 1,50 Euro betragen. Die Tarife für LKW wurden noch nicht genannt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der durchgehend beleuchteten neuen Trasse liegt bei 130 km/h.
Die neue mautpflichtige Verbindung zwischen den Ringautobahnen um Moskau und St. Petersburg wird 669 Kilometer lang und soll 2018, wenn Russland die Fußballweltmeisterschaft ausrichtet, fertig werden. Zwei Bauabschnitte von insgesamt 150 Kilometer Länge wurden allerdings bislang noch nicht ausgeschrieben, berichtet die Moskauer Tageszeitung „Kommersant“.
Noch vor dem Jahreswechsel will Avtodor ein weiteres wichtiges Teilstück dem Verkehr übergeben: Es handelt sich um den 43 Kilometer langen Abschnitt, der vom Moskauer Stadtrand vorbei am Flughafen Scheremetjewo aus dem Ballungsraum herausführt.
Der Bau dieser Strecke durch den Stadtwald von Chimki war vom damaligen Präsidenten Dmitri Medwedew aufgrund von Protesten von Umweltschützern 2010 für ein halbes Jahr ausgesetzt worden. Nachdem umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen beschlossen worden waren, bekam das Projekt aber erneut grünes Licht. (ld)