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ERFA-Gruppen: Herausforderungen beim Gleisanschluss gemeinsam stemmen

12.09.2023 08:30 Uhr | Lesezeit: 1 min
Schienen, Schwellen, Oberleitungen: Handwerker mit schweren Maschinen auf einer Bahn-Baustelle
Ein eigener Gleisanschluss für ein Unternehmen und Industrieviertel stellt eine Schnittstelle zur verladenden Wirtschaft dar
© Foto: Christoph Schmidt/dpa/picture-alliance

Wer den Gütertransport auf die Schiene bringen möchte, kann unter anderem einen eigenen Gleisanschluss realisieren. Bei Umsetzung und Betrieb sind komplexe Regelungen einzuhalten.

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Die Erfahrungsaustauschgruppen ERFA Gleisanschluss in Bayern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sehen durch die aktuellen Rahmenbedingungen Herausforderungen aber auch Chancen für Unternehmen, die einen neuen oder reaktivierten Gleisanschluss auf den Weg bringen möchten.

Um Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, können Gleisanschlüsse ein Teil der Lösung sein. Sie binden Unternehmen und Industrieviertel an das öffentliche Bahnnetz an und dienen der Zu- und Ablieferung von meist eigenen Gütern. Ein Gleisanschluss stellt eine wichtige Schnittstelle zu der verladenden Wirtschaft dar, so das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) in Prien. Es hat 2013 die erste ERFA-Gruppe in Bayern mitgegründet.

Die drei regionalen ERFA-Gruppen wollen großen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, einen Gleisanschluss zu realisieren. Sie bieten eigenen Angaben zufolge die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch, zu Einblicken in die betrieblichen Abläufe und sie suchen nach Lösungen für die Umsetzung von eigenen neuen oder zu reaktivierenden Gleisanschlüssen.

Die Erfahrungen und Lösungen in den Gleisanschlüssen seien trotz unterschiedlicher Produkte und Mengen ähnlich, da dieselben Vorschriften und bahnspezifischen Kosten bestehen. „Ein eigener Gleisanschluss ist natürlich eine große Herausforderung, dennoch ist er auch eine wertvolle Chance für einen nachhaltigen Unternehmensbeitrag“, sagt Agnes Eiband, Geschäftsführerin von ERFA Gleisanschluss.

Meist sind nur wenige Mitarbeiter eines Unternehmens dafür zuständig und auch fachlich befähigt, da der Fokus der Unternehmen oft auf den Tätigkeiten in der Produktion liegen. „Gerade die Logistik-Mitarbeiter, die für den Gleisanschluss verantwortlich sind, müssen sich relativ eigenständig mit der komplexen Welt der Bahn mit ihren vielen Vorschriften und Abhängigkeiten auseinandersetzen.“ Daher sei der fachlichen Austausch mit anderen so wichtig.

Durch die aktuellen Rahmenbedingungen steigt der Druck auf Gleisanschließer, wie die drei regionalen Gruppen weiter betonen. Aber sie sehen auch Chancen: „Gemeinsam mit unseren Mitgliedern wollen wir in den jeweiligen Regionen unterstützen, dass vorhandene Gleisanschlüsse erhalten bleiben und weitere für Bahnverkehre reaktiviert werden. Das Güteraufkommen im Einzelwagen- und Ganzzugverkehr kann erhöht und ausgebaut werden“ so Bernd Seidel, ERFA-Moderator für Sachsen-Anhalt und Niedersachsen und Geschäftsführer von ConTrack.

Die drei Gruppen in Bayern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt betreuen eigenen Angaben zufolge inzwischen über 40 große oder mittelständische Unternehmen mit einem eigenen Gleisanschluss. Die Branchen der Mitglieder reichen von der Chemie-, Holz- und Bauindustrie bis hin zur Automobillogistik.

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