Wegen der hohen Gas- und Strompreise fürchtet knapp die Hälfte der hessischen Unternehmen einer Branchenumfrage zufolge um ihre Wettbewerbsfähigkeit. Das geht nach Angaben des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) in Wiesbaden aus einer Vorabauswertung des Energiewendebarometers hervor. Demnach stelle etwa jeder vierte Betrieb vorgesehene Investitionen in Wertschöpfung oder Klimaschutz zurück. An der Befragung hätten sich mehr als 350 Betriebe beteiligt.
HIHK-Vizepräsident Christian Gastl nannte die Ergebnisse „besorgniserregend“. Sie verdeutlichten, dass verlässliche und bezahlbare Energie die Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften und Investitionen in den Klimaschutz seien. „Schon in den zurückliegenden Jahren hat die deutsche Wirtschaft große Anstrengungen zur Einsparung von Gas- und Ölverbrauch unternommen“, erklärte der Präsident der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg, Jörg Ludwig Jordan. „Daher besteht jetzt in der Krise nicht mehr viel Spielraum, in den Produktionsprozessen einzusparen.“ Ein relevanter Hebel sei die vorübergehende Absenkung der Temperaturen in den Betriebsräumen, die in Abstimmung mit der Belegschaft sicher vielerorts möglich sei. (tb/dpa)