Eine Mehrheit der Logistikunternehmen in Deutschland (77 Prozent) nutzt den im April dieses Jahres eingeführten elektronischen Frachtbrief. Das zeigt eine repräsentative Befragung von mehr als 400 Logistikunternehmen in Deutschland, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde.
Die Umfrage zeigt gleichzeitig, dass zwar eine deutliche Mehrheit der Unternehmen den elektronischen Frachtbrief nutzt, aber nur jedes zwanzigste Unternehmen (fünf Prozent) ausschließlich auf die digitale Variante des Lieferdokuments setzt und damit die Papierform gänzlich aufgegeben hat. Laut den Zahlen von Bitkom nutzen 31 Prozent der Unternehmen E-Frachtbriefe überwiegend, aber die meisten (41 Prozent) nutzen sie bisher vereinzelt oder nur zum Teil.
Demnach planen sechs Prozent der Betriebe, digitale Frachtbriefe in den nächsten zwölf Monaten einzuführen, sieben Prozent ziehen dies für die nächsten ein bis zwei Jahre in Erwägung. Weitere sieben Prozent wollen ihre Frachtbriefe nicht digitalisieren. Rund die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) plädieren dafür, dass der Einsatz digitaler Frachtbriefe verpflichtend ist.
Bitkom-Umfrage zeigt breite Zustimmung
„Wir sehen, dass der E-Frachtbrief auf breite Zustimmung in der Branche stößt. Der Ersatz papierbasierter durch maschinenlesbare Frachtdokumente vermeidet unnötige manuelle Tätigkeiten, Medienbrüche und Übertragungsfehler und erleichtert nicht nur das Leben der Logistikunternehmen, davon profitieren letztlich auch die Kunden“, kommentierte Nathalie Teer, Referentin Mobility und Logistics bei Bitkom, die Umfrageergebnisse.
So sehen laut Bitkom-Umfrage 85 Prozent der Unternehmen in der Einführung digitaler Frachtbriefe eine große Erleichterung für die Logistikbranche, unter den größeren Unternehmen ab 100 Beschäftigten sind es sogar 96 Prozent. Die Mehrheit der Unternehmen gibt zudem an, dass der Einsatz digitaler Frachtbriefe den Informationsaustausch beschleunigt (74 Prozent), die Lieferketten transparenter macht (71 Prozent) sowie Kosten reduziert (64 Prozent).
Allerdings sehen 59 Prozent die Einführung als eine große Herausforderung an. 46 Prozent sagen, dass für eine schnelle Einführung das Know-how in der Branche fehlt. 54 Prozent sind der Ansicht, dass für eine effiziente Nutzung noch Standards fehlen. (tb)