Hamburg. Durch die Integration der niederländischen Frans-Maas-Gruppe wird der dänische Transportkonzern DSV A/S seine deutschen Aktivitäten im Straßengüterverkehr umstrukturieren und rund 140 Mitarbeiter freistellen. Das gab Chief Executive Officer (CEO) Kurt K. Larsen bei seiner Ergebnispräsentation für die ersten neun Monate 2006 bekannt. Um die defizitären Aktivitäten bis Ende 2007 in die Gewinnzone zu fahren, werde das neue deutsche Management das unrentable Einzugsgebiet des IDS-Partners Steinle verkleinern, Randaktivitäten in Hannover und Schwaig verkaufen, Nettetal schließen und zwei Hamburger Standorte zusammenführen. Positiv äußerste sich Larsen hingegen über die Standorte Aschaffenburg, Neuss und Mettmann, insbesondere aber über die Aktivitäten der deutschen J. H. Bachmann-Niederlassungen, die zur Division „DSV Air & Sea“ gehören. Es sei aber strategisch von Vorteil, betonte der CEO nun in Hamburg, auch außerhalb des IDS-Verbundes verstärkt mit eigenen Häusern zu arbeiten. Deshalb habe sich die DSV Road-Division von bestehenden Partnern in Österreich, der Schweiz, Ungarn, Spanien, Portugal und einigen osteuropäischen Ländern getrennt. Und werde bis Ende November auch die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Italien-Partner beenden und dort Sendungen künftig über die DSV-Tochter Frans Maas abwickeln. Trotz zahlreicher mit der Frans Maas-Integration einhergehender Veränderungen erzielte die DSV-Gruppe in den ersten drei Quartalen 2006 laut Larsen "ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis". Der Netto-Gruppenumsatz in der Berichtsperiode stieg auf umgerechnet 2,187 Milliarden Euro und damit um fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig lag das operative Ergebnis (Ebit) bei 112,47 Millionen Euro, verglichen mit 109,6 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Defizitär ist "DSV Road" hingegen in Deutschland, Frankreich und Spanien/Portugal, wobei die jeweilige Unterdeckung laut Rechenschaftsbericht bei umgerechnet 4,9 und 2,6 sowie 1,1 Millionen Euro liegt. Wirtschaftlich positiv gestalten sich laut Larsen die DSV-Aktivitäten in Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Belgien sowie in den Niederlanden. Nach der Übernahme von Frans Maas im April dieses Jahres beschäftigt DSV an 27 deutschen Standorten gegenwärtig rund 2300 Mitarbeiter. (eh/bk)
DSV entlässt 140 deutsche Mitarbeiter
Integration der niederländischen Frans-Maas-Gruppe verschärft Restrukturierungskurs im deutschen Stückgutnetz