Am 17. Februar hat die Gewerkschaft Verdi den Flugverkehr an sieben deutschen Flughäfen bestreikt, um bessere Bedingungen für den öffentlichen Dienst, das Boden- und Flugsicherheitspersonal voranzubringen. Damit treffe die Gewerkschaft aber nicht nur ihre Tarifpartner sondern schädige die weltweite Luftfrachtlogistik, wie der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik mitteilt.
Am Ende einer jeden Woche ist das Exportvolumen an Flughäfen besonders hoch, betont der Verband weiter. Damit würden viele eilbedürftige, zum Teil temperaturgeführte Waren verspätet an den Bestimmungsdestinationen landen.
Am größten deutschen Luftdrehkreuz, dem Frankfurter Flughafen, seien am Freitag sämtliche Frachterverbindungen gestrichen worden. Da insgesamt mehr als 2.000 Flüge ausfallen, bleiben viele Güter liegen, so der Verband. Denn auch Passagierflüge transportieren einen großen Teil des Frachtaufkommens als sogenannte Bellyfracht.
Die Waren müssten unter großem logistischen Aufwand umgeroutet und zum Teil mit Lkw zu Ausweichflughäfen im Ausland transportiert werden. Ähnlich äußerte sich auch der Airline Verband BRAK (die VerkehrsRundschau berichtete).
„Auch bei vollem Zugeständnis der Rechtmäßigkeit von harten Tarifauseinandersetzungen und bei allem Verständnis für Arbeitnehmerinteressen: diese Form des Arbeitskampfes ist ein massiver Eingriff in die Rechtsgüter unbeteiligter Dritter mit negativen Auswirkungen nicht nur auf nationale, sondern auch auf internationale Beschaffungs- und Absatzwege sowie Produktionsprozesse“, so Axel Plaß, Präsident des DSLV.
Insgesamt zeige sich die Logistikbranche solchen Streiksituationen gewachsen, wie der Verband betont. Er sieht aber starke Verzögerungen in den Lieferketten als Folge, die weit über das System Luftfracht hinausgehen würden. „Eine Verlängerung der Streiksituation darf es nicht geben. Die Tarifparteien müssen maßvoll handeln und schnellstmöglich zu einer Einigung kommen“, äußert sich Plaß.