Drei Fragen an Herbert Ortner

„Wir sehen uns weltweit an zweiter Position“Palfinger-Marketing-Vorstand Herbert Ortner hat sich anlässlich der Akquisition des Ladebordwändeherstellers MBB mit der VerkehrsRundschau über den weiteren Kurs seines Unternehmens unterhalten. Herr Ortner, Ihr Unternehmen Palfinger will – vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden – den Ladebordwändehersteller MBB übernehmen. Was ist der Grund für diese Akquisition? Herbert Ortner: Palfinger ist vor einigen Jahren in den Bereich Ladebordwand mit dem Ziel eingestiegen, so schnell wie möglich geeignete Partner zu finden. Diese sollten bereits über Jahre aufgebaut haben, was einem als Newcomer fehlt: Produktpalette, Know-how und einen entsprechenden Gerätebestand im Markt. Ein weiterer Grund: Palfinger fährt eine Diversifikationsstrategie, um die Abhängigkeit vom Kran und der Bauindustrie zu reduzieren. Nicht zuletzt: Wir wollen weltweit zu den Top 3 im Markt gehören, da wir glauben, dass es im Markt zu Konsolidierungen kommen wird. Ein solches Wachstum ist kurzfristig nur durch Akquisitionen und Partnerschaften zu realisieren. Dieses Ziel haben wir nun erreicht: Mit einem Umsatz von 100 Millionen Euro sehen wir uns weltweit an zweiter Position. Planen Sie Umstrukturierungen? Wir als Palfinger werden unsere Ladebordwand-Aktivitäten, die zurzeit in Österreich unter dem Titel Palgate laufen, einstellen und Richtung MBB verlagern. Das neue Kompetenzzentrum wird damit MBB bei Bremen. Auch werden wir versuchen, Synergien zu nutzen – sowohl auf der Einkaufs- wie auch auf der Vertriebsseite. Wir haben in gewissen Märkten, in denen MBB noch nicht tätig ist, volle Vertriebs- und Servicepartner. Diese Kontakte werden wir an MBB herantragen.Apropos Kompetenzzentrum: Im Jahr 2005, nach der Übernahme des englischen Unternehmens Ratcliff, sprachen Sie davon, dass England das neue Kompetenzzentrum für Ladebordwände werden soll – gilt diese Aussage immer noch? Diese Aussage gilt noch. Die englische Technologie „Column lift“ unterscheidet sich von der der restlichen Welt. Deswegen wird es in Zukunft bei Palfinger zwei Tochterunternehmen geben – das ist Ratcliff Palfinger für den englischen Markt und MBB Palfinger für den Rest der Welt. Zur weiteren Ausrichtung: Wir sind der Meinung, dass Palfinger mit Ratcliff und MBB sehr gut am Markt positioniert ist. Wir haben die komplette Produktpalette, wir haben den Marktzugang in allen Ländern. Kurzfristig sind also keine Akquisitionen geplant. Volle Konzentration gilt nun Europa und Amerika – hier wollen wir unsere Position verteidigen und ausbauen. Priorität eins bei den neuen Märkten hat Osteuropa, insbesondere in Russland gibt es noch ein hohes Wachstumspotenzial bei der Ladebordwand. trStrasseLuftfrachtEU warnt vor sektoralem LKW-FahrverbotDie EU-Kommission begrüßt, dass die ab 1. November vorgesehene sektorale LKW-Fahrsperre auf der österreichi-schen Inntal-Autobahn A12 auf April 2008 verschoben wurde. Brüssel forderte die generelle Aufhebung des Verkehrsverbots für Lastwagen von über 7,5 Tonnen, die auf dem Abschnitt zwischen Kufstein und Zirl bestimmte Güter wie Abfall, Getreide, Steine, Erde, Baustahl, Holz oder Kork befördern. Diese Behinderung des freien Warenverkehrs verstoße gegen EU-Recht und stehe in keinem angemessenen Verhältnis zur erhofften besseren Luftqualität, beharrt die Kommission auf ihrem Standpunkt. Dies werde so bleiben, solange es noch freie alternative Transportkapazitäten gebe und nicht erwiesen sei, dass andere Möglichkeiten zur CO2-Senkung versagten. Dagegen akzeptiert sie den Innsbruck-Fahrstopp für Laster der Euro-Schadstoffklassen 0 und 1. dwVorerst kein sektorales Fahrverbot auf dem BrennerAUA fängt Sturzflug abAustrian Airlines (AUA) sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres aus der Verlustzone geflogen. Das operative Ergebnis drehte von einem Verlust in Höhe von 9 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2006 auf plus 32 Millionen Euro. Das Nettoergebnis liegt bei rund 21 Millionen Euro, nachdem in den ersten drei Quartalen des Vorjahres noch ein Verlust von 26 Millionen Euro zu verzeichnen war. Diesem positiven Ergebnis steht ein Umsatzrückgang von vier Prozent auf 1,89 Milliarden Euro gegenüber, der auf die Einstellung defizitärer Langstrecken zurückzuführen ist. AUA-Vorstandschef Alfred Ötsch zeigt sich optimistisch für ein positives operatives Ergebnis zum Jahresende. Das Nettoergebnis werde wegen eines Sozialplans für die freigestellten Mitarbeiter aber noch in den roten Zahlen bleiben. Aufgrund der aktuellen Entwicklung wird der AUA-Aufsichtsrat Mitte November über ein Investitionsprogramm entscheiden. Im Visier hat die österreichische Airline dabei vor allem den Mittleren Osten. rvBund soll Autobahnen verantworten Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und andere Wirtschaftsverbände haben sich dafür ausgesprochen, dem Bund die Zuständigkeit für die Planung, den Bau und Betrieb der Autobahnen zu übertragen. Dafür müsse die Föderalismusreform genutzt werden, forderte Carsten Kreklau, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Er berief sich auf ein Gutachten der Universität Münster, dem zufolge eine erweiterte Bundeskompetenz zu effizienterem Verwaltungshandeln führen würde. Heiko Stiepelmann, Vize-Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, betonte, dass diese Effizienzpotentiale durch die Beteiligung privater Investoren gesteigert werden könnten. jökAustrian Airlines kann Verluste reduzieren

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