Berlin. Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) müssen jährlich 75 Milliarden Euro in ein Investitionspaket für die Infrastruktur gesteckt werden. Informationen des "Spiegel" zufolge hält das DIW dieses Paket für notwendig, weil Deutschlands Straßen, Schienen und Brücken in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden seien. Der "Spiegel" berichtet von einer Studie, das DIW jetzt veröffentlichen will, über die Unterscuhung berichtete auch die "Wirtschaftswoche".
Die Investitionslücke, die Staat und Wirtschaft seit Ende der 1990er Jahre zugelassen hätten, belaufe sich jährlich auf eine Größenordnung von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). So habe sich ein Erneuerungsbedarf von einer Billion Euro aufgestaut.Einen großen Teil der erforderlichen Investitionen solle der Staat bereitstellen. Die Mittel dafür sind nach Einschätzung der Forscher vorhanden.
"Mit einem solchen Paket könnten wir unser Wachstumspotenzial mittelfristig von 1,0 auf 1,6 Prozent erhöhen", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher dem «Spiegel». Durch höhere Importe würde Deutschland so auch der Euro-Zone helfen. "Über die europäische Produktionskette stützen wir dann auch die Konjunktur in Spanien oder Italien."
Mangelnde Investitionen gefährdeten letztendlich auch den Wohlstand in Deutschland, warnte Fratzscher in der "Wirtschaftswoche" In einem Gastbeitrag schreibt er: "Kaum ein Land investiert so wenig wie Deutschland. Die Investitionen relativ zur Wirtschaftsleistung sind von 20 Prozent 1999 auf 17 Prozent 2012 gefallen, eine der niedrigsten Quoten global", warnt Fratzscher.
(dpa)