-- Anzeige --

Diskussion um Zukunftsstrategie des Hafens Hamburg

18.06.2013 12:22 Uhr
Kreuzfahrt Terminal Hamburg
Im Vergleich zur Containerschifffahrt spielen die Kreuzfahrschiffe in Hamburg eine untergeordnete Rolle
© Foto: J P Meyer

Bei einer Podiumsdiskussion des Verbandes Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg (VSH) wurde über die künftige Ausrichtung des Hafens diskutiert. Kreuzfahrschiffe sollen Logistik nicht verdrängen.

-- Anzeige --

Hamburg. Um die Zukunft des Hamburger Hafens und der norddeutschen Verkehrsinfrastruktur ging es dem Verband Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg (VSH) bei einer Podiumsdiskussion in der Hamburger Kravag-Zentrale. Sie bildete den Abschluss der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbands, der zum Stichtag 1. Januar 257 Mitglieder verzeichnete. Mit der bewusst an Hamburgs Trademark „Tor zur Welt“ anknüpfenden Fragestellung: „Logistikdrehscheibe oder Kreuzfahrten in die Welt?“ wollten die VSH-Vorsitzenden Hans Stapelfeldt und Thomas Usinger ihren rund 75 anwesenden Mittelständlern aus berufenem Mund Gewissheit über den Wirtschaftsmotor der Hansestadt verschaffen.

Sorgen um einen Kurswechsel konnte Jens Meyer, Chef der Hamburg Port Authority, schnell zerstreuen: „Letztes Jahr liefen 160 Kreuzfahrschiffe Hamburg an; allein bei den AGF’s, den außerordentlich großen Fahrzeugen mit 12.000 TEU (Standardcontainer) und mehr, waren es dagegen 900 und insgesamt 10.000 Containerschiffe im ganzen Jahr.“ Der Trend halte an: Im ersten Quartal 2013 hätten die Ankünfte von Megacarriern um 13,4 Prozent zugenommen. Hamburg sei bei den Kreuzfahrtreedereien nun mal nicht nur wegen der Attraktivität der Stadt beliebt sondern weil der Hafen die gesamte Infrastruktur für die Schiffsversorgung „sowieso“ biete.

In dasselbe Horn stieß Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg: „ Hamburg ist und bleibt ein Universalhafen! Seine zehn Prozent der Stadtfläche sind für alle da, ob Massengutfrachter oder die Queen Mary II“. Bonz zeigte sich beim Thema Fahrrinnenanpassung der Elbe zuversichtlich; das Vorhaben für die Elbe sei nicht mit der „Weservertiefung“ vergleichbar. Gegen beide Projekte sind beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Klagen eingereicht worden; die Leipziger Richter wollen in drei Wochen über den Fortgang im Fall „Weser“ befinden.

Größte Sorgen mache ihm, Bonz, der Verschleiß der deutschen Verkehrsanlagen: Es brauche so etwas wie einen „Pisaschock in der Infrastruktur“. Vier Milliarden Euro zusätzlich zum zehn Milliarden starken Verkehrsetat seien nötig; die jahrzehntelangen Versäumnisse beim Nord-Ostsee-Kanal seien nur ein besonders krasses unter tausenden trauriger Beispiele. Damit sprach er dem Auditorium aus der Seele; Thomas Usinger kritisierte, dass die vier bis fünf Milliarden Euro Einnahmen aus der LKW-Maut nicht in Straßen und Schienen investiert würden. (cfd)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.