Die Saubermacher kommen

Stuttgart lässt mit sauberen Autos die Stadt sauber machen. Dazu hat die Schwabenmetropole sieben mit Erdgas betriebene Mercedes-Benz Econic NGT (Natural Gas Technology) als Müllsammler angeschafft. "Der AWS hat in Stuttgart dem Feinstaub den Kampf angesagt", erklärt der Geschäftsführer des kommunalen Dienstleistungsunternehmens der Stadt, Thomas Heß. Da der Motor das Erdgas nahezu partikel- und feinstaubfrei verbrenne, sind weder SCR-Technologie mit AdBlue noch Nacheinspritzungsmaßnahmen oder Partikelfilter zur Abgasreinigung erforderlich, um die Euro-6-Norm zu erfüllen. Die in Stuttgart gemessenen Geräuschemissionen des Econic bei der Vorbeifahrt liegen mit 78 Dezibel hörbar unter denen eines Euro-6-Dieselmotors, bei dem 80 Dezibel gemessen wurden. Der Tankinhalt beläuft sich auf 600 Liter Erdgas und ermögliche hohe Reichweiten im täglichen Abfallsammeleinsatz. Bei den neuen Econic NGT kommt erstmals der neue Euro-VI-Reihensechszylinder M 936 G mit 7,7 Litern Hubraum und einer Leistung von 302 PS zum Einsatz. Eine Nummer kleiner ist das neue Kleinmüllfahrzeug von Schmidt Kommunalfahrzeuge. Das Unternehmen bietet mit dem auf 7,5-Tonnen-Basis konzipierten Mini-Müllsammler vom Typ SKF S7 ein nach eigenen Angaben, "wendiges und äußerst robustes Fahrzeug an", das durch seine kompakten Abmessungen für schwierige Sammelorte wie Altstadtbereiche geeignet ist. Dabei bietet der Kleine als "Satellitenfahrzeug" die Möglichkeit, nach ausgeführter Müllsammlung seine sieben Kubikmeter Ladegut an ein dafür am Stadtrand abgestelltes, großes Müllfahrzeug weiterzugeben. Ideal ist dabei ein dreiachsiger Sperrmüllwagen mit großer Heckwanne als "Mutterschiff". Basis des Kleinen ist ein Isuzu-Fahrgestell der N-Serie inklusive Einzelkabine mit drei Sitzplätzen. Für den nötigen Vortrieb sorgen 190 PS, die über ein automatisiertes Schaltgetriebe verwaltet werden. Meiller bietet mehr Hubkraft Auch mit Absetzkippern lässt sich trefflich Unrat, Schutt und Schrott beiseiteschaffen. Meiller hat im Zuge der kontinuierlichen Weiterentwicklung seiner Containerwechselsysteme das Absetzkipper-Programm überarbeitet. Ein Ziel dabei war es, die maximale Hubkraft von der Fahrbahnebene zu erhöhen. Durch die Verbesserung der Hydraulikanlage und der Steuerungstechnik konnte das Münchener Unternehmen dieses Vorhaben umsetzen und für alle Absetzkipper der Modelle AK 7, AK 10, AK 12 sowie AK 16 höhere Hubkräfte erzielen. So beträgt der Leistungszuwachs zum Beispiel beim AK 16 für Fahrgestelle bis 33 Tonnen fast sechs Prozent. Von der Fahrbahnebene reicht die Hubkraft jetzt für 18.000 Kilogramm, vorher waren es 17.000 Kilo. Neue LaSi für Palfinger Abroller Bei den Neuerungen von Palfinger stand die Ladungssicherung im Fokus. Die Österreicher haben das Abdecksystem Palcover für Abrollkipper aus dem eigenen Haus entwickelt. Das soll für ein sicheres, einfaches und unkompliziertes Schließen von Abrollbehältern sorgen. Durch einen Dreifach-Ausschub erreicht das Palcover nach eigenen Angaben eine "einzigartige Arbeitshöhe", die eine Beschädigung der Abdeckplane während des Abdeckvorganges verhindert. Bei Leerfahrten beziehungsweise wenn das Abdecksystem nicht benutzt wird, wird der Planeneinzug automatisch unter Fahrerhausniveau abgesenkt. Das System erlaubt die Verwendung von unterschiedlichen Behälterlängen, von 5,50 bis zu 7,25 Metern. Seitlich angebrachte Laschen an der Abdeckplane sorgen für sichere Befestigung. Zudem soll eine spezielle Oberflächenbehandlung für einen langlebigen Korrosionsschutz sorgen. Zudem komplettiert Palfinger seine Solid-Kranbaureihe von fünf bis 19 Metertonnen mit sechs neuen Modellen. Sie eignen sich für den Lastentransport bei Straßenmeistereien oder kommunale Anwendungen. Die Überarbeitung der SLD-Reihe ist laut dem Hersteller mehr als ein Facelift. Die neuen Krane haben bei gleichem Eigengewicht eine höhere Hubleistung als ihre Vorgängermodelle. Sparsamer die Gänge wechseln Damit das Abfallsammeln künftig sauberer vonstattengeht, hat der Getriebehersteller Allison Transmission seine Spritsparsoftware FuelSense für die Version 2.0 so verbessert, dass sie gegenüber der ursprünglichen Version bis zu sechs Prozent Diesel einspart. Neu sind unbegrenzt variierbare Kombinationen von Schaltpunkten, die sogenannte DynActive-Shifting-Technologie. Die Software nutzt einen Lernalgorithmus, um Kraftstoffverbrauch und Leistung besser aufeinander abzustimmen. Die Lösung ist in drei Softwarepaketen erhältlich und adressiert vor allem Anwendungen im schweren Start-Stopp-Betrieb wie Müll-, Bau- und Verteilerfahrzeuge. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Entsorgung www.verkehrsrundschau.de/dossiers Zukunftsprojekt Praxistest mit autonom fahrendem Müllsammler Abfallsammel-Fahrzeuge bewegen sich meist im Schritttempo durch den Stadtverkehr. Trotzdem geht von ihnen eine potenzielle Gefahr aus, vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Um dieses Risiko künftig zu verringern, testet Volvo Trucks zusammen mit dem schwedischen Abfallentsorgungsunternehmen Renova derzeit einen selbstfahrenden Volvo FM, der mit speziellen GPS- und Lidar-basierten Systemen zur Navigation und Orientierung ausgestattet ist.Die erste Fahrt in einem neuen Gebiet muss der Fahrer erledigen, während die Elektronik den Streckenverlauf genau kartiert. Operiert das Fahrzeug das nächste Mal im selben Gebiet, kann der Lkw selbsttätig fahren und weiß, an welchen Abfallbehältern er anhalten muss. Wenn das Fahrzeug zum ersten Mal anhält und das System aktiviert ist, steigt der Fahrer aus, geht nach hinten, holt die Abfalltonne und leert sie wie gewohnt. Wenn der Vorgang beendet ist, setzt der Lkw automatisch bis zur nächsten Abfalltonne zurück, nachdem er einen entsprechenden Befehl vom Fahrer erhalten hat. Der Fahrer bewegt sich in exakt dieselbe Richtung wie der rückwärts fahrende Lkw und hat so alles im Blick, was in Fahrtrichtung passiert. Zudem überwachen Sensoren die Umgebung des Fahrzeugs. Selbst Hindernisse wie einen falsch geparkten Pkw soll das System automatisch umfahren können. Die Tatsache, dass das automatisierte System auch das Schalten und Lenken und die Geschwindigkeit optimiert, soll dem Verbrauch zugutekommen. Das Gemeinschaftsprojekt läuft noch bis Ende 2017. bj/sv

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