Bei einem Besuch der ERA internationale Spedition in Kornwestheim hat sich Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am 5. Mai vor Ort über die aktuelle Situation der Branche informiert. Der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL/AVSL) hatte hierzu Vertreter aus verschiedenen Logistikbereichen eingeladen.
„Die Spediteure im Land halten die Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen trotz Pandemie und aktuell in Zeiten des Ukrainekrieges immer aufrecht“, betonten VSL-Präsident Karlhubert Dischinger und ERA-Chef Timo Conrad anlässlich des Besuchs der Ministerin. Die Branchenvertreter wiesen zudem auf die Sorgen hin, die „fehlendes Personal, fehlende Gewerbeflächen, steigende Energiepreise und Unsicherheiten auf dem Weg in die Mobilitätswende sowie das Standing der Branche in der Bevölkerung“ bereiten.
Bedarf an Logistikflächen steigt
So tue sich die Branche in Baden-Württemberg sehr schwer, Flächen für die Expansion oder Neuansiedlung zu finden. Die aktuellen Lieferengpässe und das Bestreben von Industrie und Handel unabhängiger von schwankenden Märkten zu werden, hätten den Bedarf an Logistikflächen weiter in die Höhe geschraubt. „So wie der Bürger Toilettenpapier und Öl hamstert, füllen Produktionsbetriebe ihre Lager mit Rohstoffen und Vorprodukten auf“, sagte Dischinger. Neben den Flächen mangele es den Spediteuren an Personal in allen Bereichen – und zwar nicht nur beim Fahrpersonal. Zudem betonten die Branchenvertreter, dass die Umstellung auf alternative Antriebe ohne staatliche Anschubförderung nicht zu stemmen sein werde.
„Die Branche der Speditions- und Logistikunternehmen hat gerade in der Coronakrise bewiesen, wie leistungsfähig und robust sie ist. Sie hat zudem gezeigt, dass sie sowohl für unser tägliches Leben als auch für die Wirtschaft im Land von größter Bedeutung ist“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut während ihres Besuchs. Die Liste der Herausforderungen bezeichnete sie als „lang“ und fügte hinzu: „Der Mangel an Berufskraftfahrern, an Entwicklungsflächen und auch an LKW-Stellplätzen sind nur drei der Themen, mit der sich die Branche intensiv befasst. Ich persönlich hoffe, dass potenziellen Auszubildenden bewusst geworden ist, wie krisensicher die Branche in den vergangenen Jahren war und dadurch das Interesse an den Berufen in der Logistik gesteigert werden kann.“ (tb)