Die Entwicklung hört niemals auf

Die Entwicklung hört bekanntlich niemals auf, das gilt selbstredend auch für die Hersteller der gezogenen Einheiten. Wir haben die wichtigsten Hersteller nach den Trends in der Trailerbranche gefragt. Thema eins: der Lang-Lkw. Langsam, aber sicher finden die 25,25-Meter-Kombinationen eine steigende Akzeptanz und immer mehr Bundesländer erteilen Streckenfreigaben. Trotzdem stellt Schmitz Cargobull weiterhin nur eine verhaltene Nachfrage fest, hält aber eine künftige Steigerung für möglich. Konkurrent Fliegl registriert dagegen anderes: "Die Nachfrage nach Dollys und Lang-Lkw-Kombinationen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu", heißt es aus dem thüringischen Triptis. Das begründet, warum der Hersteller zuletzt sein zweiachsiges Dolly überarbeitet hat. Das setzt auf die Losung "keep it simple". So weit wie möglich wurde auf Hydraulik, Elektronik und gelenkte Achsen verzichtet. Das soll einerseits für Robustheit sorgen, vor allem baut das Dolly aber laut Fliegl bis zu 50 Prozent leichter als die Lösungen der Konkurrenten. Besser läuft bei allen Anbietern der Verkauf der um 1,5 Meter verlängerten Sattelauflieger. Als Erfinder dieser Fahrzeuggattung sieht sich Kögel. "Seit Anfang 2017 verzeichnen wir hier einen deutlichen Zuwachs, der 2018 noch steigen wird", prognostiziert Patrick Wanner, Leiter Öffentlichkeitsarbeit bei Kögel. Den Grund dafür sieht er darin, dass anders als die 25,25-Meter-Kombinationen der verlängerte Trailer seit Dezember 2017 flächendeckend in Deutschland eingesetzt werden darf - mit Ausnahme von Berlin. Auch Fliegl hat mit dem X-tra-Long einen entsprechenden Auflieger im Programm, der sich ebenfalls immer besser verkauft und seit Neuestem auch als zweiachsige Mautsparlösung zu haben ist. Bei den Verlängerten eingestiegen ist auch Kässbohrer. Aus der Langfahrzeugfamilie "KSCX XL", aus der sich bis zu 16,5 Meter lange Auflieger konfigurieren lassen, entstammt die 14,9 Meter lange Version für den deutschen Markt. Kässbohrer rechnet in den kommenden 20 Jahren ebenfalls mit steigenden Zahlen, da solche Auflieger niedrigere Transportkosten und CO2-Emissionen ermöglichen. Zuwächse im Kombinierten Verkehr Strengere Luftreinhaltungs-Anforderungen des Gesetzgebers werden nach Meinung von Kässbohrer auch dem Kombinierten Verkehr Zuwächse bescheren. Ähnlich äußern sich Fliegl und Kögel, bei den Burtenbachern verfügt bereits jedes zehnte produzierte Fahrzeug über einen bahnverladbaren Rahmen. Auch seine verlängerten Auflieger bietet Kögel in bahnverladbarer Ausführung an. Speziell für Kombinierte Verkehre entwickelte der Achshersteller SAF-Holland ein passendes Fahrwerk, das Beschädigungen der Luftfederbälge beim Anheben des Trailers verhindern soll. Dabei macht das Bahnverladesystem "SAF Up" bisheriges Zubehör wie Fangseile überflüssig. Sobald der Trailer den Bodenkontakt verliert, wird die Achse von einem zusätzlichen Anschlag im Stoßdämpfer gehalten. Balg und Stützblock lösen sich voneinander und fügen sich beim Absetzen wieder faltenfrei zusammen, verspricht der Hersteller. Ein weiteres Thema, das Kunden und Hersteller vermehrt umtreibt, ist das beschleunigte Öffnen und Schließen der Plane sowie eine einfachere Ladungssicherung. Krone hält hier seine Safe-Curtain-Plane bereit. In diese sind hochfeste Federstahlstreifen in vertikalen PVC-Tunneltaschen integriert. Diese machen die klassischen Einstecklatten entbehrlich. Neben mehr Komfort und Sicherheit spart die Safe-Curtain laut Hersteller knapp 90 Kilo Gewicht. Zur IAA im September will der Fahrzeugbauer zudem mit einer neuen Lösung in diesem Bereich aufwarten. Steigendes Interesse nach Schnellöffnungssystemen stellen auch die anderen Hersteller fest, wie beispielsweise Schwarzmüller. Die Österreicher bieten für alle Plateaufahrzeuge das Quick-Slider-System an. Dieses ermöglicht horizontales Öffnen oder Schließen in unter zehn Sekunden. Ein zusätzlicher Pluspunkt der Plane ist die aerodynamische Optimierung durch den Wegfall der äußeren Planenspanner. Den gleichen Vorteil nennt auch Fliegl für sein Quick-Lock-System. Ansonsten halten fast alle Hersteller Seitenverkleidungen für den Rahmen vor, auch wenn diese selten nachgefragt werden. Noch unpopulärer, weil extrem empfindlich gegen Beschädigungen, sind aerodynamische Heckflügelsysteme. "Die am Markt verfügbaren Produkte stellen keine für uns und für unsere Kunden zufriedenstellende Lösung dar", berichtet Kögel-Mann Wanner. Eine Eigenentwicklung sei aktuell aufgrund der geringen Kundenanfragen nicht in Planung. Schmitz Cargobull dagegen kann besagte Heckflügel für seine SKO-Sattelkoffer liefern, auch wenn hier "das Bewusstsein für ein Total Cost of Ownership bei den Kunden noch ausbaufähig ist", wie sich der Hersteller ausdrückt. Prototyp für niedrige CO2-Werte Trotzdem bleiben die Münsterländer beim Thema weiter am Ball. Bis zu 15 Prozent weniger CO2-Emissionen sollen mit dem Energie-Effizienz-Trailer-Prototypen "Transformers" erreichbar sein. Unter anderem verfügt der Auflieger über einen elektrischen Antriebsstrang inklusive Rekuperation. Neben der aerodynamisch optimierten Stirnwand, der Seiten- und Heckverkleidung verfügt der Auflieger zudem über ein höhenverstellbares Dach. Alle Auf- und Anbauten ließen sich problemlos in Serienfahrzeuge integrieren, verspricht Schmitz. Die Entwicklung hört eben niemals auf. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Trailer www.verkehrsrundschau.de/dossiers Wichtige Hersteller Berger www.berger-ecotrail.comFliegl www.fliegl-fahrzeugbau.deKässbohrer www.kaessbohrer.comKögel www.koegel.comKrone www.krone-trailer.comSAF-Holland www.safholland.deSchmitz Cargobull www.cargobull.comSchwarzmüller www.schwarzmueller.comWecon www.wecon.de

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