Das Runde muss ins Eckige

Papier und Stahl werden nach der Produktion gerne aufgerollt. Damit die runden Gebilde beim Transport nicht aus dem eckigen Trailer kullern, haben die Nutzfahrzeughersteller Auflieger mit Coil-Mulden ersonnen. Sollen Papierrollen stehend gefahren werden, kommen in der Regel Verlade- und Sicherungssysteme mit Joloda-Schienen zum Einsatz. Hersteller wie Fliegl, Krone, Schmitz Cargobull oder Schwarzmüller haben diese Fahrzeuge in ihrem Angebot. An der Sinnhaftigkeit, Papier und Stahl in einem Auflieger unterzubringen, scheiden sich bei den Herstellern die Geister. "Möglich ja, sinnvoll nur bedingt, weil diese Kombination zwar Flexibilität bringt, aber auch einen Kompromiss darstellt. Wer eine Coil-Mulde regelmäßig benötigt, sollte auch in ein Fahrzeug mit Coil-Mulde investieren", rät Tina Böttcher von Fliegl. Ähnlich sieht das Johannes Thomas, Produktmanager bei Krone. Auch die Emsländer bieten nicht ein Fahrzeug für beide Transportaufgaben an: "Die Praxis zeigt, dass für die diversen Ladungen spezielle Fahrzeugausrüstungen sinnvoll und zeitsparend sind, das Fahrzeug also seinem Einsatzzweck und den Sicherheitsbestimmungen entsprechend ausgelegt sein muss." Ausprobiert und für schlecht befunden Auf der IAA 2016 wurde von Schwarzmüller ein Drei-in-eins-Fahrzeug für General Cargo, Coils und Paper vorgestellt. "Aufgrund der damit gesammelten Erfahrung bei Testfahrten hat es sich als wenig sinnvoll erwiesen, dies weiterzuverfolgen, da die zusätzlich gewonnene Flexibilität mit einem erheblichen Mehrgewicht und damit dem Verlust von Nutzlast einhergeht", lautet das Fazit der Österreicher. Zu einem anderen Ergebnis kommen die Cargobullen. Die Münsterländer bieten eine Coil-Ausführung mit Joloda-Schienen an, die zudem für den kombinierten Ladungsverkehr eingesetzt werden kann. Fliegl offeriert seine Fahrzeuge für den Stahl- und Papiertransport auch bahnverladbar als Leicht- oder Mega-Version. Dabei sieht sich das Unternehmen aus Triptis vor allem als Leichtbau-Spezialist. Coil-Auflieger sind bei Fliegl ab 4400 Kilogramm Leergewicht (RoadRunner Coil Ultra light X-tra Short) zu haben. Das Leergewicht von Trailern mit Standardlänge startet bei rund 5600 Kilo. Die gewichtsparend konstruierten Auflieger verkraften laut Böttcher die hohen Punktlasten beim Papier - oder Stahltransport: "Auch Light-Trailer sind bei Fliegl auf Stabilität und auf maximale Nutzlast ausgelegt. Weniger Leergewicht bedeutet mehr Spielraum bei der Zuladung." Leicht stehe nicht für schwach oder filigran. Krone bietet seinen Coil Liner bahnverladbar an. Erkennbar ist dies an den gelben Markierungen, die die verstärkte Stelle anzeigen, an der der Greifarm der Verladekrane ansetzt. Als Leicht-Version gibt es den Coil Liner Ultra und den Paper Liner Ultra. Die Ultra-Baureihe ist im Unterbau leichter, weil Krone die Konstruktion des Chassis verschlankt hat: weniger Gewicht durch Materialeinsparungen bei gleichbleibender Festigkeit. Zudem kommen Leichtmetallkomponenten im Aufbau zum Einsatz, so sind Stirnwand und Hecktüren aus Aluminium. Die Ultras für Papier und Coils halten einer Staplerachslast von 5,5 Tonnen stand. Leichtbau trotzt hohen Punktlasten Auch die Cargobullen bieten sowohl die Coil- als auch Paper-Ausführung ihrer Auflieger als leichte (S.CS Coil X-Light und S.CS Paper X-Light) oder bahnverladbare Version an. Die Aufbautypen können auch mit dem Varios-Aufbau kombiniert werden, um unterschiedliche Innenhöhenbereiche abzudecken. Auch Schmitz betont, dass in Sachen Punktbelastbarkeit bei den Light-Versionen keine Einschränkungen hingenommen werden müssen. Schwarzmüller bietet seine Coil- und Papier-Auflieger sowohl im Standard, als Mega und als Leichtbauversion an. Bis auf die Leichtbauvariante sind die Trailer für den Kombinierten Verkehr mit der Bahn geeignet. Ähnlich wie die anderen Hersteller setzt Schwarzmüller im Leichtbau auf spezielle Stähle und konstruktive Veränderungen am Rahmen. Besser sichern mit Code XL Damit auch eckige Ladung in die Trailer für die Rollen passt, liefern alle Hersteller passende Abdeckungen für Coil-Mulden oder Joloda-Schienen. Mit Blick auf die Ladungssicherung entsprechen die Fahrzeuge von Krone, Schmitz und Schwarzmüller den Anforderungen des Code-XL-Zertifikates. "Unsere Trailer sind standardmäßig Code XL zertifiziert, auch in der Leichtbauausführung", bestätigt beispielsweise Antje Rübertus von Schwarzmüller. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Trailer" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieterauswahl Fliegl www.fliegl.comKrone www.krone-trailer.comSchmitz Cargobull www.cargobull.comSchwarzmüller www.schwarzmueller.com

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