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DHL Group: Entlassungen trotz Umsatzwachstum

06.03.2025 10:20 Uhr | Lesezeit: 4 min
DHL_Forwarding_MEA-Region_Dubai
Die DHL Group verkündet heute gute und schlechte Nachrichten
© Foto: DHL Group

Obwohl die DHL Group im vierten Quartal 2024 ein Umsatz- und Ergebniswachstum verzeichnete, kündigte der Konzern gleichzeitig einen Stellenabbau von 8000 Stellen an.

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Briefträger und Paketboten konnten sich erst kürzlich etwas freuen: Ein neuer Tarifvertrag gestand ihnen eine bessere Bezahlung zu. Nun aber folgt der Dämpfer für die Belegschaft: Die Post baut in Deutschland bis zum Jahresende 8000 Stellen ab. Es geht um das Brief- und Paketgeschäft in Deutschland, in dem das Unternehmen zum Jahreswechsel rund 187.000 Beschäftigte hatte – etwa vier Prozent der Stellen sollen wegfallen. Der Abbau soll sozialverträglich erfolgen. Man wolle sich schlanker und effizienter aufstellen, begründete das Unternehmen in Bonn den Schritt. 

Das Sparprogramm betrifft auch andere Bereiche des global operierenden Logistikers DHL, der in seinem nationalen Stammgeschäft Deutsche Post heißt und weltweit rund 600.000 Beschäftigte hat. 

Plus im Umsatz, Minus im EBIT

Obwohl die DHL Group laut den heute, 06. März, veröffentlichten Zahlen im letzten Quartal des vergangenen Jahres ein Umsatz- und Ergebniswachstum verzeichnen konnte, machen die gestiegenen Kosten dem Konzern zu schaffen.

Der Umsatz stieg im vierten Quartal des vergangenen Jahres um 6,4 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro, das EBIT wuchs im gleichen Zeitraum um 12,9 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Damit konnte das Unternehmen seinen Umsatz 2024 insgesamt zwar um 3 Prozent auf 84,2 Milliarden Euro steigern, das Betriebsergebnis (EBIT) sackte allerdings um 7,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro.

Sparmaßnahmen des „Fit for Growth“-Programmes  sollen die Kosten um mehr als eine Milliarde Euro drücken. 

Sorgenkind Deutschland-Geschäft

Der Konzernbereich Post & Paket Deutschland - also das Geschäft der Deutschen Post - kam Firmenangaben zufolge auf einen Umsatz von rund 17,3 Milliarden Euro, was ein Plus von 2,7 Prozent war. Das Betriebsergebnis sank um 5,6 Prozent auf 821 Millionen Euro. 

Im Digitalzeitalter sinkt die Briefmenge seit langem. Im vergangenen Jahr war die Menge der Werbepost deutlich rückläufig, wie das Unternehmen es formulierte. Die Paketmengen legten hingegen zu.

Das Stammgeschäft der Post in Deutschland ist schon seit langem eher ein Sorgenkind für den globalen Konzern, andere Geschäftsfelder sind lukrativer - etwa die Express-Sendungen, die vor allem Firmen fürs Verschicken zeitkritischer Waren und Dokumenten nutzen. Auch Lieferketten-Dienstleistungen und das Frachtgeschäft bringen mehr Profit. Allerdings machten sich auch in diesen Geschäftsbereichen die Auswirkungen der eingetrübten Konjunktur und der geopolitischen Konflikte bemerkbar. 

Beim Blick nach vorn ist das DHL-Management vorsichtig. Man rechne weiterhin "mit einem gedämpften makroökonomischen Umfeld", hieß es. "Wir erwarten auch für 2025 eine volatile weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage", sagte Konzernchef Tobias Meyer. "Doch wir wollen auch in diesem Umfeld weiter wachsen und konzentrieren uns auf die Maßnahmen, die wir selbst in der Hand haben."

In Deutschland hatte die Post das Briefporto zum Jahreswechsel anheben dürfen, der Briefversand verteuerte sich um 10,5 Prozent. Das war der Post nicht genug, sie hatte kräftiger an der Preisschraube drehen wollen. Das wiederum ließ die Bundesnetzagentur nicht zu.

Höhere Gehälter, weniger Beschäftigte

Die Ankündigung des Jobabbaus in Deutschland erfolgt nur zwei Tage nach einem Tarifabschluss mit Verdi für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und anderen Logistik-Mitarbeiter. Der zwei Jahre laufende Tarifvertrag sieht ein Entgelt-Plus von zunächst zwei Prozent und im zweiten Jahr um weitere drei Prozent vor. Außerdem bekommen alle Beschäftigten einen Extra-Urlaubstag und langjährige Beschäftigte einen weiteren Urlaubstag.

Nach der Einigung am Dienstag hatte die für Post & Paket Deutschland zuständige DHL-Vorständin Nikola Hagleitner gesagt, man werde wegen des wirtschaftlichen Umfelds und wegen des Tarifabschlusses "Kostensenkungsmaßnahmen konsequent erweitern und beschleunigen müssen". Nähere Angaben machte sie zunächst nicht. Nun gibt das Post-Management den Jobabbau bekannt.

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