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Deutschland kann Klimaneutralität im Verkehr ohne Mehrkosten erreichen

13.05.2024 15:06 Uhr | Lesezeit: 4 min
Autos und Lkw fahren auf einer großen Straße zu einer Stadt und sind mit bunten Quadraten fixiert
Ohne Mehrkosten bis 2045 klimaneutral? Ginge, aber verzögertes Handeln führt zu höheren Ausgaben
© Foto: metamorworks/GettyImages

Im Rahmen einer Studie der Thinktanks Agora Verkehrswende wurden verschiedene Szenarien verglichen, um herauszufinden, wie Deutschland im Verkehrssektor bis 2045 klimaneutral werden kann – ohne Mehrkosten.

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Laut einer Studie des Thinktanks Agora Verkehrswende, könne Deutschland im Verkehrssektor bis 2045 ohne Mehrkosten oder Einbußen in der Mobilität konsequent klimaneutral werden – wenn die Bundesregierung unverzüglich umfassende zusätzliche Maßnahmen ergreift. Eine Verkehrswende ab 2030 würde bei gleichen Emissionseinsparungen mit Mehrkosten von rund 500 Milliarden Euro (plus 5 Prozent) verbunden sein. Wiebke Zimmer, stellvertretende Direktorin von Agora Verkehrswende, sagte: „Das Ergebnis unserer Studie ist eindeutig. Politisches Zögern hat einen Preis. Der Preis bemisst sich entweder in Geld oder in Treibhausgasen, mit all den damit verbundenen Risiken. Letztendlich geht es nicht nur um wirtschaftlichen Wohlstand, sondern auch um den verfassungs- und völkerrechtlich vereinbarten Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Anfangs braucht es höhere Investitionen in die Zukunft, in Summe aber nicht mehr Geld. Vor allem braucht es mehr politischen Willen.“

Höhere Investitionen führen zu langfristigen Einsparungen

Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos hat die Studie im Auftrag von Agora Verkehrswende erarbeitet und dafür volkswirtschaftliche Ausgaben und Kosten für den Verkehr in Deutschland bis 2045 anhand von drei Szenarien verglichen. Das Referenzszenario basiert auf Projektionsberichten der Bundesregierung für die Wirkung der aktuellen Klimaschutzpolitik. In zwei Vergleichsszenarien ergreift die Politik weitere Maßnahmen: In einem beginnt sie damit umgehend, im anderen erst 2030. Beide dieser Szenarien unterscheiden sich zum Referenzszenario dadurch, dass sie anfangs mit höheren Investitionen verbunden sind – besonders für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und für die Anschaffung von E-Fahrzeugen. Damit können schon ab den frühen 2030er Jahren finanzielle Einsparungen im Vergleich zum Referenzszenario erzielt werden.

Verkehrsverlagerung macht den Unterschied

Die Transportleistung im Personen- und Güterverkehr und die Elektrifizierung der Antriebe ist bei allen Szenarien gleich. Allerdings geht der Anteil des motorisierten Individualverkehrs im Personenverkehr in den Zielszenarien bis 2045 auf unter 60 Prozent zurück während der Anteil von Bus und Bahn auf fast ein Drittel steigt. In den Zielszenarien sind die Kosten für Personal im öffentlichen Verkehr deutlich höher. Die Studie berücksichtigt alle direkten Kosten des Verkehrssystems. Neben den Investitionskosten, etwa für Fahrzeuge, Tank- und Ladeinfrastruktur sowie Straßen und Schienen, gehören dazu auch die Betriebsausgaben, etwa für Personal, Antriebsenergie und Wartung.

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