Moskau/Russland. Die Deutsche Bahn will ihr Frachtgeschäft nach Osteuropa und Asien ausbauen. Dafür gründet die Bahn eine gemeinsame Logistik-Tochter mit der russischen Bahn. Das neue Unternehmen soll bereits in diesem Jahr Containertransporte auf der Schiene in russische Regionen bis an die chinesische Grenze anbieten und vermarkten. Das vereinbarten die beiden Konzerne heute. „Damit rückt auch die angestrebte Schienenverbindung von Deutschland nach China ein Stück näher“, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Moskau. Sein russischer Amtskollege Wladimir Jakunin erläuterte, mit dem Joint-Venture soll zusätzliches Frachtvolumen auf die Schiene gebracht werden. Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Partner je die Hälfte der Anteile halten werden, soll Eisenbahnverbindungen im Vergleich zur Konkurrenz der Lastwagen und Seeschiffe wettbewerbsfähiger machen. Ziel sind kürzere Fahrzeiten und einfachere grenzüberschreitende Verkehre, die durch unterschiedliche technische Standards erschwert werden. Über eine weitere Kooperation mit den Bahnen in Polen und Weißrussland soll die Transportzeit zwischen Berlin und Moskau von derzeit zehn Tagen letztlich bis auf drei Tage verkürzt werden. Auf der Straße brauchen LKW vier bis fünf Tage. Für Gütertransporte auf der Schiene gen Osten betreibt die Bahn unter anderem bereits einen täglichen „Russland-Express“. Dafür werden in Berlin Waggons aus verschiedenen Versandbahnhöfen zu einem bis zu 600 Meter langen Zugverbund zusammengestellt. (dpa/tz)
Deutsche und russische Bahn wollen enger kooperieren
DB will Frachtgeschäft nach Osteuropa und Asien ausbauen: Gründung einer gemeinsamen Logistik-Tochter mit russischer Bahn beschlossen