Bonn. Für die Zustellung von Briefen sollen die Verbraucher künftig nach dem Willen der Post in regelmäßigeren Abständen stärker zur Kasse gebeten werden. Mit der Bundesnetzagentur werde über ein neues Verfahren für Anpassungen gesprochen, sagte ein Unternehmenssprecher und bestätigte einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Da die Reserven für Produktivitätssteigerungen weitgehend ausgeschöpft seien, wolle das Unternehmen von Zeit zu Zeit die Preise anpassen. "Wir benötigen mehr Spielraum, um unsere Geschäfte betreiben zu können".
Im Briefbereich steht die Deutsche Post unter einem hohen Druck, weil E-Mail und Internet die klassische Briefzustellung zunehmend verdrängen. Hinzu kommen erhebliche Belastungen unter anderem aus den Tariferhöhungen. Einbußen in der Sparte würden derzeit nur durch das boomende Paketgeschäft kompensiert. Preiserhöhungen kann der ehemalige Staatsmonopolist aber nur mit Genehmigung der Bundesnetzagentur durchsetzen. Im vergangenen Jahr hatte die Aufsichtsbehörde erstmals seit vielen Jahren eine Portoanhebung für den Standardbrief um 3 Cent auf 0,58 Euro zum 1. Januar 2013 genehmigt.
Über Preisaufschläge im Briefbereich sei derzeit noch nicht entschieden, betonte der Sprecher. Die Post möchte künftig von Zeit zu Zeit Anpassungen in Höhe der Inflationsrate durchsetzen. Das würden bedeuten, dass das Porto Anfang kommenden Jahres im Durchschnitt um weitere 1,8 Prozent steigen könnte, schrieb die Zeitung. Zunächst allerdings muss die Bundesnetzagentur neue Spielregeln für die Portoberechnung festlegen. Die Beratungen darüber begannen am Donnerstag mit einer ersten Anhörung. Preisanträge könne die Post erst einreichen, wenn die Regeln bekannt seien, sagte der Sprecher. Das werde frühestens im Herbst der Fall sein. (dpa)
Deutsche Post lotet Preiserhöhungen aus
Die Deutsche Post will künftig in regelmäßigeren Abständen die Preise erhöhen können.