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Deutsche Brücken oft marode

18.07.2007 13:18 Uhr
Deutsche Brücken oft marode
Heringsmühlenbrücke in Saarbrücken: Feuchtigkeit bedroht die Substanz des Bauwerks (ADAC)
© Foto: ADAC

Beim ADAC-Brückentest fallen sechs Bauwerke glatt durch: Instandsetzung durch Kommunen wird vernachlässigt

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München. Bei vielen Straßenbrücken in Deutschlands Städten gibt es gravierende Bauschäden und massive Lücken in der Verkehrssicherheit. Zu diesem Ergebnis kommt der erste ADAC-Brückentest, bei dem 50 Bauwerke in 13 Städten überprüft wurden. Sechs Brücken - drei davon allein in Chemnitz - fielen glatt durch. Testverlierer mit der Gesamtnote „sehr mangelhaft“ war eine Brücke nahe der Chemnitzer Innenstadt – in der Eckstraße. Noch am Abend des Untersuchungstages musste sie im November 2006 wegen Einsturzgefahr für Kraftfahrzeuge gesperrt werden, berichtete der Autoclub heute in München bei der Vorstellung der Testergebnisse. Die Mängel an dieser Brücke seien in Chemnitz schon länger bekannt gewesen, dennoch sei aus Geldmangel nichts unternommen worden, kritisierte ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker. Mit der Gesamtnote „mangelhaft“ fielen in der sächsischen Stadt zwei weitere Brücken – in der Leipziger Straße sowie Neefestraße - durch. Diese Bewertung erhielten auch die Heringsmühlen-Brücke in Saarbrücken, die Schleusenbrücke/Mühlendamm in Rostock und eine Brücke in der Koblenzer Mozartstraße. „Der Test hat gezeigt: Es gibt einen großen Bedarf an Instandsetzung“, sagte ADAC-Experte Robert Sauter. Man habe bewusst nur Brücken in kommunaler Verantwortung geprüft, weil man bei Brücken des Bundes oder der Länder von systematischeren Prüfungen durch die Bauverwaltungen ausgehen könne. Nach Angaben des Autoclubs gibt es in Deutschland rund 120.000 Straßenbrücken, nur für 37.000 davon sei der Bund verantwortlich. Für den Erhalt der meisten Straßenbrücken seien somit die Länder oder die Kommunen zuständig. Die meisten Brücken seien in den 60er und 70er Jahren - oft mit Spannbetontechnik - gebaut worden und kämen nun allmählich in die Jahre. Testsieger wurde die 2002 fertig gestellte Brücke Weiherfeld in Ingolstadt, ebenfalls die Gesamtnote „sehr gut“ erhielt die Brücke am Steenbeker Weg in Kiel. 26 untersuchte Straßenbrücken kamen nur auf die Gesamtbewertung „ausreichend“, 16 weitere schnitten mit „gut“ ab. Der ADAC appellierte an die Kommunen, alle Brücken regelmäßig prüfen und rechtzeitig reparieren zu lassen. Der ADAC rügte vor allem Baumängel wie Risse in der Konstruktion, Durchfeuchtung und Rost. Zudem bemängelte der Autoclub Defizite bei der Verkehrssicherheit wie zu schmale oder fehlende Notgehwege sowie unzureichende Geländer oder Leitplanken. Die Tester kritisierten auch die vielerorts unregelmäßigen Prüfintervalle. So habe bei drei der fünf in Koblenz untersuchten Brücken in den vergangenen 20 Jahren keine so genannte Hauptprüfung nach der einschlägigen DIN-Norm stattgefunden. Die Brücken waren im Zeitraum von November 2006 bis Februar 2007 im ADAC-Auftrag von Experten unter die Lupe genommen worden. (dpa/sb)

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