Berlin. Schlaglöcher, Straßenschäden, marode Brücken: Die Deutschen nehmen eine deutliche Verschlechterung der Verkehrswege wahr. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Verkehrsforum, in dessen Auftrag das Infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft 1500 Bundesbürger befragt hat. Konkret sind acht von zehn Bürgern der Meinung, dass der Zustand der Verkehrsinfrastruktur über die vergangenen Jahre schlimmer geworden ist. Dabei sehen 58 Prozent der Bürger sogar eine deutliche oder sehr deutliche Verschlechterung.
Besonders stark betroffen sähen sich die Bewohner von Kleinstädten, sagt Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums. Dort nehmen 95 Prozent einen Verfall der Verkehrswege wahr, 71 Prozent der Bürger sogar deutlich oder sehr deutlich. Dabei können die Bürger klar benennen, wie sich marode Verkehrswege bei ihnen bemerkbar machen. Überwiegend wird auf marode Brücken, Schlaglöcher, Langzeitbaustellen oder längere Fahrzeiten hingewiesen. Auch der Öffentliche Nahverkehr ist betroffen.
„Wir haben hier nicht nur ein generelles Instandhaltungsproblem. Die Erfahrungen der Bürger zeigen ein deutliches Qualitätsgefälle zwischen Stadt und Land. Gerade Kleinstädte drohen abgehängt zu werden“, macht Hailer deutlich. „Unsere Verkehrswege wurden jahrelang auf Verschleiß gefahren und langsam bekommen wir die Rechnung für die fehlenden Erhaltungsmaßnahmen präsentiert“, fährt er fort. Diesen Missstand spüre die Bevölkerung immer deutlicher. (sno)