Berlin. Die Deutsche Bahn will im Güterverkehr auf der Schiene bereits in diesem Jahr 850 Millionen Euro einsparen. Dies sei als Reaktion auf die Wirtschaftskrise nötig, zumal eine konjunkturelle Erholung in der zweiten Jahreshälfte „bislang nicht erkennbar“ sei, sagte der Chef des Bahn-Geschäftsfelds DB Schenker Rail, Klaus Kremper, in der jüngsten Ausgabe der Mitarbeiterzeitung „DB Welt“. „Daher ziehen wir schon seit Monaten alle Register. Wir müssen vor allem mit den Kosten runter.“ Die Bahn hatte erst am Mittwoch ein Zwei-Milliarden-Euro-Sparprogramm für den gesamten Konzern bis zum Jahr 2014 angekündigt. Die Gütersparte machte im vergangenen Jahr 4,6 Milliarden Euro Umsatz. Gespart werden solle an verschiedenen Stellen, „durch eine rigide Ausgabensteuerung, geringere Leistungseinkäufe bis hin zu Einsparungen beim Personal durch Kurzarbeit“, sagte Kremper. Es zeichne sich im Güterverkehr ab, „dass der Bedarf an Beschäftigten abnimmt“. „Wir sind bemüht, beispielsweise Lokführer vorsorglich in den Personenverkehr zu vermitteln.“ Die Transportmenge sei im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gesunken. „Nach wie vor sind 35.000 Güterwagen abgestellt“, berichtete Kremper. Aus den Branchen Stahl und Automobilbau gebe es keine guten Nachrichten. „Wir schätzen deshalb, dass wir erst in einigen Jahren wieder das gute Niveau von 2008 erreichen werden.“ Die Strukturen bei Schenker Rail hätten sich jedoch bewährt. Deshalb stehe die Sparte auch besser da als die anderen europäischen Güterbahnen, die schon vor der Krise rote Zahlen geschrieben hätten, stellte Kremper fest. (dpa)
Deutsche Bahn will 850 Millionen Euro beim Güterverkehr einsparen
DB Schenker Rail reagiert mit drastischen Sparmaßnahmen auf die Flaute im Schienengüterverkehr