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Deutsche Bahn hat Probleme mit frustrierten Angestellten

16.08.2011 16:11 Uhr
Laut einer internen Studie sind viele Angestellte der Bahn unzufrieden mit ihrem Job

Unter der Belegschaft ist die Unzufriedenheit groß, Mitarbeiter sind genervt und gefrustet / Vorstand eine neue Unternehmenskultur erreichen

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Berlin. Die Deutsche Bahn kämpft gegen Unzufriedenheit und Frust beim Personal. „Wir sind auf dem Weg zu einem neuen Miteinander", teilte der Konzern am Dienstag in Berlin mit. Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland" ist das auch nötig: Nach einer internen Umfrage sind demnach knapp 70 Prozent der Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz und durch ihre Tätigkeiten frustriert. Auch Fahrgastvertreter und Gewerkschaft berichten von weit verbreiteter Unzufriedenheit.

Laut Deutscher Bahn waren vor eineinhalb Jahren in einer Stichprobe etwa 200 Beschäftigte befragt worden. Der Konzern hat insgesamt rund 276.000 Mitarbeiter. „Wir nehmen die darin zum Ausdruck gekommenen kritischen Rückmeldungen sehr ernst", teilte die Führung des Staatsunternehmens mit - weiter ging der Konzern auf die Ergebnisse nicht ein. Seit einem Jahr steuert die Unternehmensspitze demnach gegen. Vorstände hätten in „Dialogrunden" mit mehreren tausend Beschäftigten gesprochen. Für die nächsten Monate seien weitere Konferenzen mit 4000 Mitarbeitern geplant – „Arbeit an einer neuen Unternehmenskultur", wie es heißt.

Für die Bahn sind zufriedene Mitarbeiter wichtig, weil sie täglich im Kontakt mit Millionen von Kunden stehen. „Dass sie unzufrieden sind, macht sich absolut bemerkbar", sagte Karl-Peter Naumann, der Vorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn. Stress und Überforderung zeige sich besonders bei Störungen, wenn Bahnhofspersonal und Zugbegleiter keine Auskunft geben könnten, weil sie nicht informiert seien. „Das nervt die Mitarbeiter und es enttäuscht sie - denn die meisten geben sich ja Mühe."

„Es ist das Problem aller Großkonzerne: Die Entscheidungswege sind zu lang", sagte Naumann. „Die Manager in der Zentrale wissen oft gar nicht, was draußen los ist." Bei kleineren Bahn-Gesellschaften sei die Motivation oft besser als beim Marktführer.

Die Gewerkschaften bestätigen, dass es Probleme gibt. „Die Zufriedenheit ist nicht besonders hoch, das merken wir bei Betriebsbesuchen in allen Bereichen", sagte Michael Klein, der Sprecher des Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. Er sieht Arbeitsverdichtung, Personal- und Materialmangel als Gründe.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer nannte als Ursachen außerdem unregelmäßigen Schicht- und Wechseldienst. Es fehle den Beschäftigten außerdem an Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung und Qualifikation. Auch der Mitarbeiterdatenschutz werde nicht immer beachtet. (dpa) 

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KOMMENTARE


Deka 1803

17.08.2011 - 14:49 Uhr

Die Bahn hat seit jahrzehnten nicht den Frust und die Unzufriedenheit auf Seiten der Kunden und im Bereich von Partnerunternehmen ( sprich Spediteuren und Kombiteilnehmern ) wahrgenommen. Dann darf man sich auch nicht wundern, wenn sogar in den eigenen Reihen Frust aufkommt.Dieser Sachverhalt ist ein Riesesenproblem der Bahn und wurde bis datoimmer ignoriert.Mfg


Glastaxi

17.08.2011 - 23:11 Uhr

Solange das Beamten-Denken bei der Bahn nicht nachlässt, wird die Belegschaft auch schlecht motiviert sein und Frust schieben.Wer 30 Jahre nur zur Arbeit dort war, ohne nachdenken zu dürfen, hat es jetzt schwer.Früher war es dort das Paradies, die Zeiten sind auch vorbei.Irgendwie hat es die Post besser geschafft als die Bahn.


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