Der Standard ändert sich nur langsam

Der Markt der Wechselbrücken bewegt sich - wenn auch nur langsam. Ralf Otten, Produktmanager für Wechseleinheiten bei Krone meint: "Wir verkaufen hauptsächlich die Standardlänge von 7450 Millimetern bei Abstellhöhe von 1220 Millimetern beziehungsweise 1320 Millimetern. Allerdings erkennen wir einen Trend zu Volumen-Brücken mit niedrigen Abstellhöhen." Schmitz Cargobull betont außerdem, dass man gesteigertes Interesse an 7820 Millimetern langen Wechselbrücken feststelle. Ein echter Trend zur Volumen-Wechselbrücke ist allenfalls im Automotive-Bereich erkennbar. Dafür hat Krone die "Mega Planen Box", einen Wechselkoffer in Schiebeplanen-Ausführung für zwei zusätzliche Europaletten. Becza Gabriel vom slowakischen Hersteller Kerex will zwar keinen direkten Trend zur Volumen-Wechselbrücke unterschreiben, sagt aber: "Die Kunden kommen nicht mehr und bestellen grundsätzlich Standard. Sie kalkulieren immer öfter das optimale Verhältnis aus Brückengröße beziehungsweise -volumen und dem Gewicht des Wechselbehälters." Stahl bleibt bevorzugter Werkstoff Dabei scheint der Stahlkoffer nach wie vor Nummer eins zu sein. Einzig Kögel verzichtet auf diese Version und setzt stattdessen auf die sogenannten "Swap-Planen-Wechselbrücken" und verweist auf deren besonders "grünen" Hintergrund - ein Hinweis auf einen vor Jahren durchgeführten Test, bei dem gesickte Stahlkoffer zu einem Mehrverbrauch geführt haben. Otten meint dazu: "Wir stellen fest, dass die Kunden zwar sensibler werden, aber ein Testergebnis nicht vorrangig die Kaufentscheidung beeinflusst. Dennoch sind glatte Seitenwände wie unsere geclinchten Stahl-Glattwandkassetten vorteilhaft, weil sie reparaturfreundlicher sind. Im Übrigen kommen Beschriftungen auf einer Glattwand besser zur Geltung." Schwierig gestaltet sich bei vielen Wechselbrücken das Thema Ladungssicherung. Gerd Rohrsen, Unternehmenssprecher von Schmitz Cargobull, sagt: "Wir nutzen unsere Standard-Ladungssicherung-Systeme. Dazu gehören LDS-Profile in den Seitenwände für horizontales Sichern sowie ein Multifunktionsboden fürs senkrechte Sichern - auf Wunsch auch mit Zurrösen im Boden." Krone setzt auf ein vollflächiges Schlüssellochsystem in den Stahlblech-Kassetten. Als Zusatzausstattung bieten sich Doppelstock-Einrichtungen, Klapptische oder zusätzliche Zurrschienen an. Auch gibt es den von den Trailern bekannten Multilock-Außenrahmen. Höhere Reibbeiwerte Kögel setzt auf einen Antirutschboden. "Dank eines Gleitreib-Beiwerts von µ = 0,6 bis 0,7 sind weniger Zurrmittel nötig. Daraus resultiert ein geringerer Arbeitsaufwand beim Verzurren der Ladung und somit eine weitere Zeitersparnis", so Pressemann Patrick Wanner. Ein Thema mit wachsender Bedeutung ist der temperaturgeführte Transport in Wechselbrücken. "Der Trend nach isolierten Wechselkoffern wächst", ist sich Otten sicher. "Bei den isolierten Brücken ist bei uns das Kühlaggregat allerdings nicht stirnseitig, sondern in einer Nische an der Stirnwand untergebracht." Gerd Rohrsen von Schmitz Cargobull ergänzt: "Wir raten unseren Kunden zu Zirkulationsprofilen an der Stirnwand plus Kältevorhang." Wichtiger werden außerdem Telematik-Systeme. "Dabei sind es vor allem Temperaturüberwachung sowie die Registrierung der Türöffnung, die unsere Kunden von unserem System erwarten", erläutert Rohrsen. Selbst in der Slowakei ist der Trend nach Telematik erkennbar. Becza Gabriel von Kerex bezeichnet es als wichtige Sache und verweist auf Mecomo und Agherra als Anbieter der Systeme. Wer übrigens auf der Suche nach dem Besonderen ist, wird bei Göbel fündig. Die Aschaffenburger sind Spezialisten für Sondersysteme. Dazu gehören unter anderem absenkbare Wechselbrücken. Mittels Fernbedienung können alle vier hydraulisch ausfahrbaren Hubzylinder gleichmäßig oder auch getrennt gesteuert werden. Mehr zum Thema im Dossier Wechselbrücken www.verkehrsrundschau.de/dossiers