Köln. Seit Juli 1977 werden in Deutschland die Europäische Artikelnummer (EAN) und der dazugehörige Barcode verwendet. In Abstimmung mit elf europäischen Ländern führte damals die Kölner Centrale für Coorganisation – heute GS1 Germany – den „Zebrastreifen“ auf Verpackungen ein. Als erstes Produkt mit dem neuen Standard ging eine Gewürzmischung der Firma Gebr. Wichartz aus Wuppertal über den Ladentisch. Heute nutzen nach GS1-Angaben in Deutschland etwa 130.000 Unternehmen den Barcode; weltweit sind es rund eine Million. „Kaum eine technologische Innovation hat die Wirtschaft so nachhaltig beeinflusst wie der Barcode“, sagt Jörg Pretzel, Geschäftsführer von GS1 Germany. Der Code enthält verschlüsselte Informationen über Produkt und Hersteller, die per Scanner automatisch ausgelesen und durch eine Datenbank entschlüsselt werden können. Grundlage ist eine international gültige dreizehnstellige Artikelnummer. GS1 Germany, nach GS1 US die zweitgrößte Länderorganisation im Netzwerk „Global Standards One“, stellt gegen eine jährliche Lizenzgebühr ein international gültiges Nummernkontingent bereit, dem ein Unternehmen seine Artikel zuordnet. Darüber hinaus fördert das Non-Profit-Unternehmen die Entwicklung und Anwendung neuer, leistungsfähigerer Standards im Waren- und Datenfluss zwischen Unternehmen. Zur Geschichte des EAN-Barcodes (Quelle: GS1 Germany) 1969: Der Vorläufer des Barcodes wird eingeführt – die BAN (Bundeseinheitliche Artikel-Nummerierung). 1974: In Köln wird die CCG – Centrale für Coorganisation gegründet. Ihr Ziel: die Etablierung einheitlicher Standards für Industrie und Handel. In den USA wird zur gleichen Zeit das erste Produkt mit dem amerikanischen Barcode (Universal Product Code, UPC) verkauft: Eine Packung Fruchtkaugummi. 1977: Zwölf europäische Länder, darunter alle EG-Staaten, einigen sich auf eine mit dem amerikanischen UPC kompatible einheitliche Europäische Artikelnummer EAN – das ist die Geburtsstunde des Barcodes. In Deutschland beschließt der Aufsichtsrat der CCG, den Barcode zum 1. Juli einzuführen. Mit der Zeit wird aus der Europäischen die Internationale Artikelnummer. 1999: 25 Jahre CCG - 870.000 Anwender weltweit nutzen EAN.UCC Standards. 2005: Aus CCG wird GS1 Germany. Heute ist GS1 Germany die zweitgrößte Mitgliedsorganisation des internationalen GS1-Netzwerks – Global Standards One. Das Netzwerk besteht aus 104 Landesorganisationen und einer Zentrale in Brüssel.
Der EAN-Barcode feiert Geburtstag
Vor 30 Jahren wurden in Deutschland einheitliche Standards für die Artikelkennzeichnung eingeführt.