Interview: Den Mehraufwand sollten Spediteure weitergeben

Was sollten Speditionsunternehmen mit ihren verladenden Kunden noch klären? Auf jeden Fall sollten sie noch mal eindringlich darauf hinweisen, dass sie sich entscheiden müssen, wie sie das Containergewicht berechnen wollen. Entweder nach Methode eins oder zwei. Außerdem sollte man sich darum kümmern, wo entsprechende Wiegeeinrichtungen in der Nähe sind. Ganz wichtig ist, mit den Kunden darüber zu sprechen, wer das Ganze organisieren soll. Soll das Wiegen und die Übermittlung der Daten Bestandteil des Speditionsauftrages sein oder sorgt der Verlader selbst dafür? Es ist natürlich auch möglich, das den Fuhrunternehmen zu übertragen. Das halte ich aber in der Praxis eher für unwahrscheinlich. Auf jeden Fall muss geklärt sein, wer was macht. Wie sieht es mit den Kosten aus? Der Auftraggeber muss dem Reeder mitteilen, wie schwer der Container ist. Insofern fallen die Kosten bei ihm an. Ist der Spediteur derjenige, der das für seinen Kunden übernimmt, muss er das in die Kalkulation einbeziehen. Falsch wäre es, die Preise zum 1. Juli unverändert zu lassen und zusätzlich das Verwiegen zu übernehmen. Wer haftet, wenn das Gewicht nicht stimmt und der Container stehen bleibt? Der Spediteur, der beim Reeder bucht, ist letztlich verpflichtet, das Gewicht zu übermitteln und einen Verantwortlichen zu benennen. Packt der Kunde den Container selber und der Spediteur übernimmt ihn nur, muss er die Informationen des Verladers erst mal als wahr unterstellen. Wenn das Ganze nicht stimmt, hat er für die entstehenden Kosten einen Regressanspruch gegen seinen Kunden. Das ergibt sich aus den ADSp 2016, da der Kunde verpflichtet ist, dem Spediteur alle relevanten Daten zu liefern. Wenn der Spediteur auch den Auftrag hat, den Container zu packen, muss er auch die Gewichtsberechnung vornehmen.

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