Das Beste aus zwei Welten

Der Bedarf an Aus- und Weiterbildung für Mitarbeiter in Spedition und Logistik nimmt zu, angetrieben nicht zuletzt durch aktuelle politische Entwicklungen. Ein zweistelliges Nachfragewachstum verzeichnet die LBS Akademie etwa bei Trainingsangeboten zu Themen wie "Außenhandel & Zollrecht". Denn die noch immer ungeregelten Fragen zum Brexit stellen eine große Zahl an Speditions- und Logistikunternehmen vor die Frage: Wie sollen und wie wollen wir es künftig mit dem Zoll zwischen UK und EU halten? Während große Firmen hier dank ihrer weltweiten Geschäftsbeziehungen noch über ausreichendes internes Know-how verfügen, ist es in kleinen und mittelständischen Betrieben weitgehend verloren gegangen. An diesem Beispiel zeigt sich der Vorteil von E-Learning. Die digitale Verfügbarkeit von neuen Lerninhalten ermöglicht es zum einen, den akuten Lern- und Schulungsbedarf schnell und flächendeckend auszurollen. Gleichzeitig lässt sich ein Mangel an verfügbaren Experten für Onsite-Trainings dabei weitgehend ausgleichen. Zudem sind die individuellen Möglichkeiten für Wiederholung und Vertiefung größer als bei Präsenzschulungen. Schließlich ist E-Learning 24 Stunden an sieben Tagen die Woche verfügbar und lässt sich direkt auf den persönlichen Geräten der Qualifizierenden abrufen. Auch die Technik und die Qualität von E-Learning-Angeboten sind inzwischen so ausgereift, dass sich der Wissenserwerb effizient und tiefschürfend darstellen lässt - und im Zuge der Personalentwicklung zuverlässig überprüfbar ist. Vorteile von Präsenzschulungen Für eine wirklich nachhaltige Qualifizierung empfiehlt sich in der Praxis dennoch eher eine Mischung aus E-Learning und Präsenzschulung, das "Blended Learning". Denn der Wissens- und Erfahrungsaustausch innerhalb einer Präsenzschulung übertrifft in der Nachhaltigkeit noch immer elektronisch vermittelte Inhalte deutlich. Das reicht von der Klärung einfacher Verständnisfragen über die bekannten Unterhaltungen "am Rande" bis hin zur Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft von Lehrern und Trainern. Auch kann eine Präsenzschulung genauer eventuelle Wissensunterschiede unter den Teilnehmern ausgleichen oder auf unterschiedlich ausgeprägte Talente eingehen. Individuell auf den Bedarf abstimmen Gerade dort, wo es um die Integration von Mitarbeitern aus anderen Fachbereichen geht oder um eine Weiterbildung im Sinne eines persönlichen Vorankommens, sollten sich Arbeitgeber und Personalverantwortliche dafür entscheiden, aus beiden Welten eine individuell auf den vorhandenen Bedarf abgestimmte Lösung zu nutzen. Das erlaubt es dann auch, firmen- oder standortspezifische Inhalte einzubringen, die sich nicht in ein Schema zwängen lassen. Eine Überlegung wert sind reine E-Learning-Angebote hingegen immer dort, wo es um freiwillige Zusatzqualifikationen geht, die Mitarbeitern etwa als Incentives zur Verfügung gestellt werden, oder bei Pflichtunterweisungen. Hier fallen die Argumente "Kosten" und "Convenience" stärker ins Gewicht - genauso wie die Individualisierbarkeit einer großen Bandbreite an Angeboten, wie sie intern meist nicht bereitgestellt werden kann. In Kürze Für eine nachhaltige Weiterbildung rät Ludwig Kastl vom LBS in Teil 4 unserer Serie zu einer Mischung aus E-Learning und Präsenzschulungen, das "Blended Learning". E-Learning-Angebote allein eignen sich dem Experten zufolge aber auch dann, wenn es etwa um freiwillige Zusatzqualifikationen oder um Pflichtunterweisungen geht. Fahrerunterweisungen auf www.transport-trainer.de Eine noch relativ junge E-Learning-Lösung für Pflichtunterweisungen im Güter- und Personenverkehr ist Transport-Trainer.de. Die Online-Unterweisungen und -Nachschulungen bei Verstößen sowie Management-Kurse sind auf der Plattform seit April dieses Jahres in verschiedenen Sprachen sowohl am PC als auch auf mobilen Endgeräten verfügbar. Die Fahrerunterweisungen erstrecken sich vom Praxistraining der verschiedenen "Digitalen Kontrollgeräte" über die wichtigsten Regeln der Lenk- und Ruhezeiten bis hin zu Nachschulungen bei Verstößen zum digitalen Kontrollgerät.

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