Warschau. Die größte polnische Privatbahn CTL Logistics will den Fokus ihres Deutschland-Geschäftes zukünftig auf den West-Ost-Verkehr legen. „Wir wollen unseren aktuellen Anteil am deutschen Markt, der bei rund einem Prozent liegt, bis 2012 auf fünf Prozent erhöhen“, sagte heute der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Artur Pielech. Der Bahnanbieter will somit die Langstrecken-Verkehre nach Russland, Weißrussland und in die Ukraine stärken, um die Geschäfte der deutschen Tochtergesellschaft zu restrukturieren. Die Polen wollen damit insbesondere dem Marktführer in Deutschland, der Deutschen Bahn (DB), die Stirn bieten. Wichtige Transportgüter seien dabei Kohle und Öl, die an der polnischen Ostgrenze im laufenden Krisenjahr 2009 sogar Zuwächse verzeichnet hätten. „Wir wollen an der Ostgrenze Polens formale Beziehungen mit den staatlichen Gesellschaften der angrenzenden Länder aufbauen“, sagte Pielech. Dazu gehörten die Russischen Staatsbahnen. Vielleicht könne dies sogar noch bis Jahresende gelingen. Die Konzentration auf den Ost-West-Verkehr wird auch an der Verlagerung des Hauptsitzes der deutschen Tochter von Düsseldorf nach Berlin deutlich. Das werde noch bis Ende des laufenden Monats erfolgen. Dort werden zwei Manager für die Geschäfte verantwortlich sein. „Ich werde für den operativen Teil zuständig sein“, sagte der Geschäftsführer der deutschen Tochter, Dirk Munder. Der zweite Manager werde sich um den Einkauf und um das Marketing kümmern. (bec)
CTL Logistics ordnet Deutschlandgeschäft neu
Fokus liegt künftig auf West-Ost-Verkehren: Polnische Güterbahn strebt fünf Prozent Marktanteil in Deutschland an