München. Das Paketaufkommen zu Zeiten der Corona-Pandemie übertrifft in vielen Sortimenten die Werte des letztjährigen Black Fridays und des Weihnachtsgeschäfts 2019 insgesamt. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Münchner Spezialisten für Operations Experience, ParcelLab, der dafür das Bestellaufkommen seiner insgesamt über 450 Kunden aus Handel und Industrie aus 25 Ländern im Zeitraum zwischen dem 15. und 30. März 2020 auswertete.
Elektronik und Multimedia besonders gefragt
Demnach lag die Zahl der Bestellungen von Elektronik und Multimedia in der letzten Märzhälfte im Schnitt 78,41 Prozent über dem Niveau im Umfeld des letztjährigen Black Friday (15. bis 29. November) und 17,28 Prozent über dem Paketaufkommen in der gesamten Vorweihnachtszeit (9. bis 24. Dezember). Bei Lebensmitteln gehen in der Coronakrise 65,92 Prozent mehr Pakete an die Kunden als am Black Friday und 19,46 Prozent mehr als im Weihnachtsgeschäft 2019. Möbelhändler schicken 7,33 Prozent mehr Pakete auf Reisen als an Black Friday und 2,1 Prozent mehr als an Weihnachten. Lediglich der Buchhandel schaffte es nicht, die Werte aus dem Weihnachtsgeschäft zu übertrumpfen. Hier gelang es offenbar den stationären Buchhandlungen sehr gut, die Kunden in ihrem Einzugskreis an die eigenen Unternehmen zu binden.
Empfänger informieren sich verstärkt
Trotz des unerwartet hohen Paketaufkommens haben die Onlinehändler ihre Logistik gut im Griff, zeigen die Zahlen von ParcelLab weiter. Da viele Verbraucher im Homeoffice arbeiten, haben vor allem die Zusteller leichtes Spiel und konnten die Zahl der erfolgreichen Zustellversuche beim ersten Mal um 56 Prozent steigern. Obwohl die meisten Kunden aktuell großes Verständnis zeigen, wenn ihr Paket länger auf Reisen ist, sind sie interessierter daran, ob die Bestellabwicklung fristgerecht klappt. So stieg die Zahl derjenigen, die alle E-Mails mit Informationen zum Versandstatus ihrer Bestellung öffnen, von durchschnittlich 56 Prozent vor Corona auf jetzt 62 Prozent. Auch die Tracking-Links werden verstärkt genutzt. So klicken aktuell 26,3 Prozent der Kunden, die eine Mail mit Tracking-Link erhalten, mindestens einen solchen Link an, um zu sehen, wo ihr Paket gerade steckt. Vor Corona lag der Wert bei 24,9 Prozent.