Frankfurt/Main. Aufgrund der derzeitigen Corona-Krise hat der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) einen Krisennotfallplan mit Maßnahmen erstellt. Damit sollen Lieferketten aufrechterhalten und somit die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gewährleistet werden.
Zentrale Forderung ist die unverzügliche Einrichtung von 4 bis 5 regionalen Notfallzentren in Deutschland. Sie sollten unter der Leitung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) stehen – in enger Abstimmung mit den zuständigen Landesministerien, Verbänden aus Transport und Logistik, Industrie und Handel.
Einerseits wären die Zentren dafür zuständig, die Transportkapazitäten zu koordinieren. Dazu zählt, dass Kapazitätsengpässe beziehungsweise freie Kapazitäten an die Notfallzentren gemeldet werden, die dann die weitere Abstimmung übernehmen, um so Versorgungsengpässe zu vermeiden.
Andererseits sollen die Notfallzentren betroffene Unternehmen und Fahrer informieren - etwa, wenn Betriebe von Quarantäne oder Betriebsschließungen betroffen sind.
Ansteckungsrisiko für Fahrer soll reduziert werden
Außerdem sollen dort Schutzmaßnahmen koordiniert werden wie etwa der Umgang mit Fahrzeugen, in denen ein vom Coronavirus betroffener Fahrer gesessen hat.
Zur Sicherstellung der Versorgung verlangt der Verband darüber hinaus, die Kontrollen des Sonn- und Feiertagsverbot vorübergehend auszusetzen und die Lenk- und Ruhezeiten sowie Arbeitszeiten flexibler zu regeln. Damit das Ansteckungsrisiko des Fahrpersonals reduziert wird, sollten auch die Öffnungszeiten an der Rampe und die Entladeprozesse angepasst werden.
Christian Jung, Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion für Güterverkehr und Logistik, hat sich bereits zu dem Notfallplan geäußert und begrüßt die geforderten Maßnahmen. (sn)
Mario Witzke