Hamburg. Eine überraschend hohe Relevanz von Qualitätskriterien in der Containerschifffahrt hat das in Hamburg ansässige Fraunhofer-Center für maritime Logistik (CML) im Rahmen einer Studie festgestellt. Wichtigstes Kriterium für Buchungsentscheidungen der Containerversender ist die Verfügbarkeit von Equipment. Steigert eine Reederei ihre Verfügbarkeit von Equipment von niedrig auf mittel oder von mittel auf hoch, gewinnt sie 6,2 Prozentpunkte Marktanteil. Auf Platz zwei der relevanten Kriterien rangiert der Preis: Eine Erhöhung der mittleren Frachtraten um 10 Prozent führt zu Marktanteilsverlusten von 5,8 Prozentpunkten. Nahezu genauso wichtig sind den Verladern Zuverlässigkeit (pünktliche Ankünfte), Servicefrequenz (Zahl der wöchentlichen Abfahrten) und Verbesserung der Dokumentenqualität (Senkung der Fehlerquote).
Abgehärtet sind die Verlader bei der Transitzeit. Eine Verlängerung der mittleren Transitzeit führt „nur“ zu einem Marktanteilsverlust von 2,3 Prozentpunkten. Das Fraunhofer CML hatte mit Unterstützung von 130 Containerverladern Buchungsentscheidungen im Test simuliert. Die Relevanz der Attribute ist allerdings unterschiedlich, je nachdem ob es sich um Vertrags- oder Sportmarktbuchungen handelt. Auch die Größe der Versender und das Fahrtgebiet spiele bei der Bewertung eine Rolle, erläutert Professor Carlos Jahn vom Fraunhofer CML. (hel)