Hamburg. Die im Containerverkehr zwischen Europa und Asien tätigen Reedereien arbeiten intensiv daran, die Wirtschaftlichkeit ihrer Dienste zu verbessern. Dazu gehört auch die Ankündigung der zum TUI-Konzern gehörenden Reederei Hapag-Lloyd, für einen unbefristeten Zeitraum eine Gewichtsobergrenze bei europäischen Exportcontainern festzulegen. Diese liegt nach VerkehrsRundschau-Recherchen bei 15 Tonnen Nettogewicht. „Die Maßnahme soll solange fortbestehen, bis sich die Marktbedingungen wieder normalisiert haben“, heißt es in einer knappen Pressemitteilung der Reederei. Zum Verständnis: Das Leergewicht eins 20 -Fuß-Containers (TEU) wird durchschnittlich mit 2,3 Tonnen, das eines 40-Fuß-Behälters (FEU) mit rund vier Tonnen kalkuliert. Zu der Maßnahme sieht sich Hapag-Lloyd aufgrund der anhaltenden Unpaarigkeit der Container-Verkehrsströme auf dieser wichtigen Verkehrsachse gezwungen. Seit Jahren gelangen wesentlich mehr beladene Container nach Europa als nach Fernost. Die Folge: Die Reeder müssen die in Fernost benötigten Leercontainer mit erheblichem Kostenzusatzaufwand befördern. So werden inzwischen Güter in Container verladen, für die in der Vergangenheit ganz andere Schiffstypen genutzt worden wären. Stahlschrott, der zum Beispiel in China benötigt wird, fällt darunter. Durch die von Hapag-Lloyd festgesetzte Gewichtsobergrenze können – so die Überlegung der Reederei – mehr Leercontainer transportiert werden, da mehr Stellplätze belegt werden können, ohne, dass die Schiffsstabilität beeinträchtigt wird. In der Fachsprache ist von der „TEU-utilisation“ die Rede. Die aktuelle Maßnahme der Hamburger Traditionsreederei ergänzt bereits vollzogene Schritte wie zum Beispiel die Reduzierung der Reisegeschwindigkeit von Containerschiffen. Beim Germanischen Lloyd (GL) in Hamburg haben die Fachleute errechnet, dass bereits eine Verringerung der Geschwindigkeit von 25 Knoten auf 22 Knoten eine Treibstoffeinsparung um 30 Prozent nach sich zieht. (eha)
Containerschifffahrt: Hapag-Lloyd legt Gewichtsobergrenze fest
Ungleichgewicht im Asienhandel: Hohe Anzahl an Leercontainern zwingt Reedereien zu Gegenmaßnahmen