Cebit drückt Reset-Knopf

Anfang der Nullerjahre pilgerten noch rund 800.000 Besucher auf die führende Computermesse nach Hannover. Den Glanz vergangener Tage, jedenfalls was Ausstellerzahlen und Publikumsandrang angeht, hatte die Cebit allerdings zuletzt eingebüßt. Grund genug für die Deutsche Messe AG, die altehrwürdige IT-Schau gehörig auf den Prüfstand zu stellen. Der Name, wenn auch in neuer CI-Schreibweise, und der Veranstaltungsort Messegelände Hannover bleiben - ansonsten wurde das Messekonzept aber komplett verändert. Das betrifft nicht nur den neuen, frühsommerlichen Termin - bislang fand die Cebit traditionell im ersten Quartal statt. Neue und jüngere Zielgruppen werden ins Visier genommen, nicht zuletzt aber will man Aussteller und Fachbesucher mit einer Verschmelzung von Business und Festival überzeugen. Inhaltlich sollen alle Technologien ihren Platz finden, die aktuell die digitale Transformation der Wirtschaft treiben: Buzzwords wie Künstliche Intelligenz, Blockchain und Internet of Things (IoT) dürften nach Hannover Messe und Cemat also auch auf der Cebit allgegenwärtig sein. Zudem werden Besucher mit Robotik, Virtual- und Augmented Reality, Drohnen und autonomen Fahrzeugen auf Themen stoßen, die auch bei der Digitalisierung der Transport- und Logistiklandschaft eine nicht unwichtige Rolle spielen. Organisatorisch fußt das neue Messekonzept auf vier Säulen: Die klassische Expo wurde in die beiden Messeplattformen "d!conomy" (Hallen 11 bis 17 ) und "d!tec" (Hallen 25 bis 27) aufgeteilt. Während in den "d!conomy"-Hallen alles zum Thema "Digital Business & Administration" zu finden ist, legt die Cebit den Fokus im Element "d!tec" auf disruptive Technologien und gibt über 350 Start-ups eine Plattform. Mit über 600 internationalen Sprechern will derweil das Konferenzprogramm "d!talk" punkten. Mehr Platz für Networking Im Herzen des Messegeländes soll schließlich der "d!campus" als Networking-Plattform für zwanglosen Austausch dienen - flankiert von DJ-Sets und Konzerten internationaler Bands. Auch die Stadt Hannover selbst soll zum Teil der Cebit werden. So werden die gesamte Messewoche über in der "d!lounge" auf dem zentralen Platz in der Innenstadt, dem Kröpcke, Keynotes übertragen oder beim "Digitalen Kaffeeklatsch" digitale Alltagsthemen mit Talk-Gästen diskutiert. "Die neue Cebit ist schon vor ihrem Start ein Erfolg", zeigte sich Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG, anlässlich der Press-Preview Mitte Mai selbstbewusst. Demnach werden zwischen 2500 und 2800 Unternehmen aus rund 70 Nationen erwartet. "Sie alle sind überzeugt von der Verschmelzung von Business und Festival. Unser Mut zu diesem radikalen Neukonzept wird belohnt", so Frese. Die Cebit auf einen Blick Ort:Hannover, MessegeländeÖffnungszeiten:11. Juni 10 bis 18 Uhr 2018 (Konferenz- und Medientag), 12. bis 14. Juni 10 bis 19 Uhr (d!campus bis 23 Uhr), 15. Juni 10 bis 17 UhrTickets:Dauerticket 200 Euro, Tagesticket 100 Euro (Freitag: 20 Euro), Dauerticket Studenten 25 Euro, Abendticket 15 Euro (weitere Optionen unter www.cebit.de)