Calais. Vor dem Eurotunnel nach Großbritannien ist es aufgrund von illegal errichteten Straßenblockaden zu einem tragischen Unfall gekommen. Der Fahrer eines in Polen gemeldeten Leichtlieferwagens ist am Dienstag, 20. Juni, gegen 3.45 Uhr auf der französischen A16 bei Calais auf eine Lkw-Gruppe geprallt, die ihre Geschwindigkeit wegen einer von Flüchtlingen errichteten Straßensperre verlangsamt hatten. Sein Fahrzeug geriet wegen der plötzlichen Vollbremsung und des Aufpralls in Flammen. Er konnte sich nicht mehr rechtzeitig daraus befreien und starb.
Verbände fordern Behörden zum Handeln auf
Die beiden Gewerbeverbände FNTR und Union TLF erklärten dazu, sie hätten schon lange damit gerechnet, dass es an diesem Nadelöhr Richtung Großbritannien eines Tages zu einem solch tragischen Unfall kommen könnte. Auch nach der Auflösung des damals als „Dschungel“ bezeichneten wilden Camps von Migranten nahe Calais habe der Zustrom von Migranten, die mit allen Mitteln versuchten, den Ärmelkanal zu überqueren und nach England zu kommen, wieder zugenommen. In den Sommermonaten verstärke er sich besonders stark.
Die Leidtragenden seien der Straßengütertransport und vor allem die Transporteure aus dem Umkreis der Hafenstadt am Eingang zum Eurotunnel. FNTR und TLF forderten deshalb entsprechende Sofortmaßnahmen seitens der lokalen und Landesbehörden in Abstimmung mit dem Transportgewerbe, um ein weiteres Drama zu verhindern. (jb)