Paris. Die in Courbevoie bei Paris ansässige Gefco-Gruppe, einer der größten Automobillogistiker Europas, hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem leichten Zuwachs beim Umsatz um 1,3 Prozent auf 4,22 Milliarden abgeschlossen. Der Ebitda stieg nach Unternehmensangaben um 32 Prozent auf 172,8 Millionen Euro.
Für Gefco-Chef Luc Nadal ist dies das Ergebnis der Anstrengungen, die das Unternehmen in den beiden Vorjahren unternommen hat. Auch das neue Jahr 2017 habe gut begonnen, erklärte er gegenüber dem Pariser Wirtschaftsblatt „Les Echos“. Man erwarte einen erneuten Anstieg beim Umsatz auf 4,35 Milliarden und beim Ebitda um 8 Prozent auf 185 Millionen Euro.
Pkw-Logistik bleibt Steckenpferd
In dem leicht stagnierenden Umsatz von 2016 spiegele sich eine starke Veränderung im Bereich der Kunden. Gefco bemühe sich, die bisherige Abhängigkeit vom Pkw-Geschäft durch neue Verträge mit Kunden aus anderen Sektoren zu überwinden, so zum Beispiel der Pharmazie oder Hightech-Bereichen. Dennoch bleibe der auf 5 Jahre befristete Exklusivvertrag in Höhe von 8 Milliarden Euro mit dem vormaligen Besitzer PSA (Peugeot) das solideste Fundament.
Bei dem Verkauf der Gruppe an die russische Staatsbahn hat PSA einen Kapitalanteil von 25 Prozent an Gefco behalten. Und auch hier gibt es eine Neuerung: Am Standort des französischen Autobauers in Mulhouse (Süd-Elsass) arbeite Gefco-Personal nunmehr auch bei der Pkw-Endfertigung mit und die Gruppe plane, diese neue industrielle Dimension im Bereich ihrer Aktivitäten weiter auszubauen.
Bußgeldverfahren wegen Absprachen läuft
Ihren letztjährigen Nettogewinn hat die Gruppe nicht bekannt gegeben. Hauptgrund dafür könnten außergewöhnliche Ereignisse sein. Ende 2015 hatte die Pariser Wettbewerbsbehörde Gefco und rund 20 weitere Firmen wegen Absprachen im Stückguttransport mit hohen Bußgeldern belegt. Für Gefco lagen diese bei 30 Millionen Euro. Das Unternehmen ist dagegen in die Berufung gegangen und erwartet das Ergebnis im Herbst dieses Jahres. (jb)