Bonn. Der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) begrüßt die Absicht der EU-Staaten, den Binnenmarkt am Laufen zu halten und den grenzüberschreitenden Warenverkehr sowie Pendler nicht zu behindern.
Die Werkverkehr betreibende und verladende Wirtschaft befürworte ausdrücklich den zumindest vorläufigen Verzicht auf Grenzschließungen, erklärte der Verband am Freitag. „Das Schließen der Grenzen darf im Rahmen einer Güterabwägung nur das letzte Mittel sein, vorher müssten sämtliche Mittel ausgeschöpft werden, damit das nicht passiert“, sagte BWVL-Präsident Jochen Quick.
Verband übt auch Kritik
Nach Ansicht des BWVL haben die EU-Staaten in ihrer gestrigen Sitzung die Chance auf eine EU-einheitlich koordinierte Lösung aber vorerst vertan. Mit der Rückverlagerung der Entscheidungen über erforderliche Maßnahmen in die einzelnen EU-Staaten, um die Ausbreitung der Coronavirus-Mutationen zu verhindern, werde der fehlenden Planungssicherheit nicht abgeholfen. Vielmehr schaffe dies für die Logistikabteilungen in Handel und Industrie einen schwerwiegenden Unsicherheitsfaktor, so der Verband.
Dennoch hofft der BWVL auf die angekündigten konstruktiven Vorschläge der EU-Kommission zur Lösung des Konflikts zwischen der Aufrechterhaltung der Lieferketten und der Green Lanes auf der einen sowie dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung auf der anderen Seite.
„Vielleicht wären Corona-Schnelltests an den Grenzübergängen eine mögliche Lösung, hier könnten Zoll oder Bundeswehr während der Krisenzeiten unterstützend eingesetzt werden, um lange Staus und erhebliche Verzögerungen für den Warenverkehr zu vermeiden“, ergänzte BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger. (sn)