Berlin. Der Bundesländer wollen die Bußgelder für Lkw deutlich erhöhen, die durch ihr Fahrverhalten bewusst Infrastruktur beschädigen. Einen entsprechenden Entschluss hat der Bundesrat zur Bearbeitung an den Bundestag weitergeleitet. Als Auslöser der vom Land Nordrhein-Westfalen formulierten Forderungen nennt der Entschluss die Erfahrungen an der Leverkusener Rheinbrücke der A 1. Nachdem die Brücke für den Lkw-Verkehr gesperrt worden war, seien dennoch pro Tag „rund 150 Lkw-Überfahrten pro Tag in beide Fahrtrichtungen” gezählt worden. Dadurch seien neue Risse in die Stahlkonstruktion gekommen und hätten den Zustand der Brücke noch weiter verschlechtert.
Diese Erfahrung zeige beispielhaft, „dass die derzeit in der Bußgeldkatalog-Verordnung vorgeschriebenen Bußgelder keinesfalls hoch genug für eine wirksame Abschreckung sind”, heißt es in der Erläuterung der Entschließung. 75 bis 150 Euro sind derzeitig als Bußen vorgesehen, wenn ein Lkw-Fahrer vorsätzlich über Straßeninfrastruktur fährt, über die er nicht fahren darf.
Deshalb fordert der Bundesrat eine deutliche Erhöhung der Bußgelder „im Falle einer vorsätzlichen Gefährdung einer volkswirtschaftlich unverzichtbaren Infrastruktur”. Eine solche Geldbuße können beispielsweise 1000 Euro betragen, schlägt der Bundesrat vor. „Gleichzeitig wäre zu klären, ob der Regelungsgehalt des Verkehrszeichens 251 der Straßenverkehrsordnung 'Verbot für Kraftwagen' entsprechend angepasst werden muss”, heißt es in der von den Bundesländern mehrheitlich verabschiedeten Entschließung. (kw)
Bundesrat will höhere Geldbußen bei Infrastrukturschäden durch Lkw
Nach Ansicht der Länder sind die derzeit vorgeschriebenen Bußgelder nicht hoch genug für eine wirksame Abschreckung.