Berlin. Das Bundesverkehrsministerium strebt nach Angaben aus Regierungs- und Koalitionskreisen die Verlängerung des Vertrags mit dem Maut-Betreiber Toll Collect an. Das Konsortium besteht aus Deutscher Telekom, Daimler (je 45 Prozent) und der französischen Cofiroute. Das Ziel sei ein erweiterter Kontrakt, der bis 2018 laufen würde, verlautete aus Koalitionskreisen. Das bestätigt entsprechende Medienberiche.
Bis dahin wolle der Bund die Zeit nutzen, eine Ausschreibung des Systems für die Jahre danach vorzubereiten. Der Vertrag müsse erweitert werden, da nicht nur mehr als 1000 Kilometer vierspurige Bundesstraßen und LKW zwischen 7,5 und zwölf Tonnen ab 2015 in die Maut einbezogen werden sollen. Vor allem ist geplant, dass sie ab 2018 für alle 40.000 Kilometer Bundesstraße gelten soll. Das Verkehrsministerium wies daraufhin, es sei auch eine Übernahme von Toll Collect oder eine Ausschreibung möglich. Für eine Entscheidung habe man bis Februar Zeit.
Der geltende Betreibervertrag läuft Ende August 2015 aus. Tatsächlich hatte der Bund ursprünglich eine Übernahme favorisiert, die auch die SPD in den Koalitionsverhandlungen gefordert hatte. Die Haltung hatte sich aber nach der Bundestagswahl geändert, auch weil die Zeit für andere Optionen als die Vertragsverlängerung zu knapp wurde. Diese Variante wird aber von der SPD befürwortet. „Aus meiner Sicht wäre die zeitlich begrenzte Übernahme von Toll Collect in Bundeseigentum der beste Weg“, betonte SPD-Vize-Fraktionschef Sören Bartol. (jök)